Bochumer Studenteninitiative veranstaltet zum dritten Mal Rekrutierungsmesse
Eigentlich stammt der Begriff »Bonding« aus der Halbleitertechnologie und meint ein Verfahren, mit dem Chips auf Platinen gelötet werden. Vielleicht auch deshalb hat sich die 20-köpfige Bochumer Studenteninitiative so genannt, fungiert sie doch als Bindeglied zwischen Studentenschaft und der Wirtschaft. Bereits zum dritten Mal ruft »Bonding« zur Rekrutierungsmesse in das Bochumer Audimax, diesmal am 2. und 3. Mai 2001. Ist auch die diesjährige Messe so erfolgreich wie die beiden vorangegangenen, dann werden sich wieder über 5.000 Studenten an den Ständen der Firmen informieren, sich um Praktika bewerben, um eine Festanstellung bemühen oder einfach nur Kontakte zur Wirtschaft knüpfen. Einziger Wermutstropfen: Geisteswissenschaftler gehen auf Bonding-Messen meist leer aus, doch dafür gibt es laut Messerleiter Dirk Lichtenfeld andere Messen.
Lichtenfeld ist trotzdem vom Erfolg »seiner« Veranstaltung überzeugt: »Wir haben 96 Unternehmen gewinnen können, dass sind im Vergleich zum Vorjahr 26 mehr.« Auch deshalb findet die Messe an zwei Tagen statt, pro Tag 48 Firmen, die diesmal vor allen Dingen aus dem IT-Bereich stammen. »Da liegt auch in diesem Jahr unser Schwerpunkt«, weiß Lichtenfeld, der in Bochum im 7. Semester Wirtschaftswissenschaften studiert. Etwa ein halbes Jahr hat es gedauert, bis der 24-Jährige und sein Team die Rekrutierungsveranstaltung organisiert hatten. »Wir rufen zahlreiche Firmen an, die bereits in unserer Datenbank stehen, sind aber auch jederzeit für alle anderen Unternehmen offen, die sich mit einem Stand an der Messe beteiligen wollen.«
Damit Studierende, die auf der Messe vorbei schauen wollen, auch den Überblick behalten, hat Bonding einen Messekatalog entworfen, der zur Zeit gezielt unter den Studenten verteilt wird, aber auch am Bonding-Infostand im Audimax erhältlich und im Internet verfügbar ist und einen kurzen Überblick über jede der 96 Firmen gibt. So können sich die Besucher bereits vorher ihre »Lieblingsfirmen« heraussuchen, um nicht im Wust der Informationen zu versumpfen. Dirk Lichtenfeld kennt nämlich das Problem, dass sich die meisten Studis vor allen Dingen an den Ständen der großen Unternehmen »herumdrücken«: »Die kleinen Firmen haben es besonders schwer, auf solchen Messen für sich Werbung zu machen. Dabei sind sie in keiner Weise schlechter als die großen.«
Zur Komplettierung des Angebots hat sich Bonding darüber hinaus Einiges einfallen lassen. IBM steuerte ein komplettes Internet-Café mit insgesamt acht PCs bei, im Studicafé können sich Messe-Gestresste von den Strapazen eines Informations- oder Bewerbungsgesprächs erholen, gesammeltes Informationsmaterial sichten oder sich einfach nur ein paar neue Fragen für das nächste Firmen-Gespräch einfallen lassen.
Damit die Rekrutierungsmesse reibungslos über die Bühne geht, holte sich Bonding Verstärkung bei anderen Hochschulgruppen, immerhin gibt es die Studenteninitiative an insgesamt zehn Hochschulstandorten in ganz Deutschland. Die »eingeflogenen« 40 bis 50 Helferinnen und Helfer werden bei Bochumer »Bondings« und »Bondinen« untergebracht, helfen beim Aufbau der Stände und sorgen für die Verpflegung der Unternehmensvertreter. Doch auch außerhalb der Messezeiten sucht die Bochumer Bonding-Gruppe noch Unterstützung, vor allen Dingen angehende Ingenieure sind knapp in der von Wirtschaftswissenschaftlern dominierten Bochumer Hochschulgruppe. Interessierte können sich unter www.bonding.de informieren.
Die Bochumer »Bondings« sind auch jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr unter 0234-9719600 erreichbar und treffen sich jeden Donnerstag ab 18 Uhr im Büro auf GA 02/129. (sf)