Entscheidungshilfe Wohin mit Lea, Tom und Paul?

Vorbildliche Kindergärten gibt es kaum, wohl aber schlechtere und bessere. So finden Sie den richtigen für Ihr Kind.

1. Bevor Sie auf die Suche gehen, sollten Sie sich überlegen, was Sie von einem Kindergarten erwarten: Legen Sie Wert auf ein bestimmtes Konzept? Welche Öffnungszeiten brauchen Sie? Wie weit darf der Kindergarten von Ihrer Wohnung entfernt sein? Kommt eine konfessionelle Einrichtung infrage? Wären Sie bereit, im Kindergarten mitzuarbeiten? Welche Betreuungskosten sind für Sie tragbar?

2. Sprechen Sie mit anderen Vätern und Müttern, deren Sprösslinge schon einen Kindergarten besuchen. Wenn Sie niemanden im Bekanntenkreis haben, fragen Sie Nachbarn, oder hören Sie sich auf dem Spielplatz um.

3. Schauen Sie sich verschiedene Einrichtungen an - und zwar zu den üblichen Öffnungszeiten, wenn die Kinder da sind. Lassen Sie sich alles genau erklären: - Was ist das pädagogische Konzept des Kindergartens, und wie wird es in der Praxis umgesetzt?
- Wie sieht der Tagesablauf aus? Gibt es neben dem freien Spiel besondere Angebote für Kinder verschiedener Altersgruppen? Lernen sie zum Beispiel eine Fremdsprache, machen sie kleine naturwissenschaftliche Experimente? Gibt es eine musikalische Früherziehung, eine Malschule, ein Sportangebot? Werden häufig Ausflüge gemacht, etwa in den Wald, in den Zoo, ins Museum oder ins Kindertheater? Kommen Künstler, Handwerker oder andere "Außenstehende" in die Einrichtung, um mit den Kindern zu arbeiten?
- Wie groß sind die Räume, wie viele gibt es? Wie sind sie gestaltet? Ist ausreichend Platz für unterschiedliche Aktivitäten, zum Beispiel für ruhiges Spielen, aktives, lebhaftes Spielen und für Spiele im Freien? Gibt es Zimmer, in denen die Mädchen und Jungen in kleinen Gruppen unter Anleitung experimentieren und lernen können? Haben sie die Möglichkeit, sich in Schlaf- und Ruhebereiche zurückzuziehen?
- Mit welchen Materialien arbeiten die Kinder? Lassen Sie sich Spiele, Bücher, Bau- und Konstruktionsmaterial zeigen. Fragen Sie auch nach Computern, Lupen, Mikroskopen, Musikinstrumenten.
- Wie sieht die Vorschularbeit aus, und wie umfangreich ist sie?
- Können die Kinder in der Einrichtung zu Mittag essen? Und was gibt es: nur Pasta mit Fertigsoße oder viel Obst und Gemüse? Werden nach der Mahlzeit die Zähne geputzt?
- Wie werden die Eltern in die Kindergartenarbeit einbezogen, welche Mitsprachemöglichkeiten haben sie? Gibt es für Väter und Mütter ein Weiterbildungsangebot, zum Beispiel mit Kinderpsychologen oder Logopäden? Werden sie regelmäßig über die Entwicklung ihrer Kinder informiert? Machen die Erzieherinnen Vorschläge zur Förderung der einzelnen Kinder?
- Wie viele Kinder sind in einer Gruppe, und von wie vielen Erzieherinnen werden sie betreut? Das Kinderbetreuungsnetzwerk der EU empfiehlt eine Erzieherin für sechs bis acht Kinder - und maximal 15 Kinder pro Gruppe.
- Wie ist das Kindergartenpersonal ausgebildet? Wie viele staatlich anerkannte Erzieherinnen gibt es, wie viele Kindergartenhelferinnen, Praktikanten oder ABM-Kräfte?
- Bleibt der Kindergarten in den Ferien geschlossen oder gibt es eine "Notgruppe" für Kinder berufstätiger Eltern?
- Wie wird mit Kindern aus unterschiedlichen Kulturkreisen umgegangen? Gibt es Spielzeug aus anderen Ländern?

Keine Kita wird in allen diesen Punkten gut abschneiden. Sie helfen jedoch, die besten Einrichtungen in Ihrer Umgebung zu finden.

Anette Lache und Marion Schmidt
Fachliche Beratung: Professor Wolfgang Tietze aus Berlin; Familienservice Hamburg

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