Die Freude über eine neu verlegte Terrasse oder frisch gereinigte Pflasterfläche währt oft nur kurz: Zwischen den Fugen sprießt bald das Unkraut. Ob Gänseblümchen, Moos oder Löwenzahn – kaum eine Ritze bleibt verschont. Besonders auf Gartenwegen, Einfahrten und Terrassen mit Betonstein oder Klinkerpflaster bildet sich schnell ein grüner Belag, der nicht nur das Erscheinungsbild stört, sondern auch die Stabilität der Fläche gefährden kann. Denn wo Pflanzen wurzeln, dringen Wasser und Frost ein, lockern den Untergrund und begünstigen das Verrutschen der Steine. Eine langfristige Lösung verspricht sogenannter Fugensand, ein Material, das nicht nur die Fugen schließt, sondern gezielt die Ausbreitung von Wildwuchs verhindern soll. Doch wie funktioniert das Prinzip? Und worauf kommt es bei Auswahl und Anwendung wirklich an?
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von Fugenmaterial: klassischer Spielsand oder Basaltsand, wie er traditionell beim Pflastern verwendet wird. Hinzu kommt als dritte Variante spezieller Unkraut hemmender Fugensand, der mit mineralischen Zusätzen oder biologisch wirksamen Bestandteilen versetzt ist. Letzterer soll verhindern, dass sich Samen festsetzen und Keimlinge Halt finden. Doch nicht jeder Sand hält, was er verspricht. Qualität, Körnung und Verarbeitung spielen eine ebenso große Rolle wie die Fugenbreite und der Unterbau der Fläche.
So wirkt Fugensand gegen Unkraut
Unkraut hemmender Fugensand wirkt auf zwei Ebenen: physikalisch und chemisch. Physikalisch, indem er die Fugen so dicht verschließt, dass kein Licht an darunterliegende Samen gelangt und der Boden nicht mehr locker genug ist, um das Wurzelwachstum zu ermöglichen. Chemisch oder biologisch wirken manche Sande zusätzlich, indem sie mit pH-Wert regulierenden Zusätzen oder salzähnlichen Substanzen das Keimen erschweren. Dafür muss der Sand trocken und feinkörnig eingebracht werden und anschließend durch Feuchtigkeit oder Bewässerung aushärten. Dabei entsteht eine harte, aber wasserdurchlässige Fuge, die langfristig das Einwandern von Samen unterbindet.
Ein besonders beliebter und wirksamer Sand ist der Dansand Fugensand, der speziell für die Anwendung auf Terrassen und Gehwegen mit schmalen Fugen entwickelt wurde. Er besteht aus gebrochenem Quarzsand mit hohem pH-Wert und wirkt dadurch auf natürliche Weise unkrauthemmend ohne den Einsatz von Herbiziden. Wichtig ist bei der Verarbeitung, dass der Untergrund gut verdichtet ist und die Fugen mindestens drei bis fünf Millimeter breit sind. Nur dann kann sich der Sand stabil verzahnen und seine Wirkung entfalten.
Für breitere Fugen oder leicht befahrene Flächen wie Hofeinfahrten eignet sich ein Produkt wie der ÖkoFuge Fugensand anthrazit. Dieser naturfarbene Fugensand mit 1–5 mm Körnung ist speziell unkrauthemmend. Er enthält nährstoffarme Mineralien und bleibt durch seine mineralische Zusammensetzung langfristig wirksam. Ideal geeignet für Terrassen, Wege und Einfahrten mit leichtem Fuß- und Radverkehr. Mit einem Inhalt von 20 Kilogramm lässt sich eine Fläche von etwa fünf bis zehn Quadratmetern behandeln.
Anwendung: Was bei der Verarbeitung zählt
Der beste Fugensand nützt wenig, wenn er nicht richtig eingebracht wird. Die Fläche sollte zunächst gründlich gereinigt und von Moos, Erde und Pflanzenresten befreit werden. Ein Fugenkratzer oder eine Drahtbürste helfen, alte Rückstände zu entfernen. Dann wird der Sand trocken auf die Fläche gegeben und mit einem Besen diagonal in die Fugen eingekehrt. Dabei ist es wichtig, dass der Sand auch in tieferen Bereichen vollständig aufgefüllt wird.
Ein praktisches Hilfsmittel für gleichmäßiges Verfugen ist der Gloria Fugenreiniger Weedbrush, ein Spezialbesen mit Seitenbürste, der das Einbringen erleichtert und auch schmale Ritzen erreicht. Nach dem Einfegen wird überschüssiges Material abgekehrt und die Fläche leicht bewässert, damit sich der Sand setzen kann. Wichtig: In den folgenden 24 bis 48 Stunden sollte die Fläche nicht begangen oder befahren werden. Eine wiederholte Nachbearbeitung nach einigen Tagen sorgt dafür, dass sich der Sand dauerhaft verfestigt.
Welche Produkte für welchen Einsatz?
Nicht jeder Fugensand ist für jede Fläche geeignet. Für eng verfugte Gartenwege mit ruhigem Nutzungsverhalten reicht oft ein klassischer, fein abgestimmter Quarzsand mit hoher Alkalität. So wie der Dansand Steinmehl Natur, das neben seiner unkrauthemmenden Wirkung auch einen optisch harmonischen Farbton bietet. Für Terrassen mit unregelmäßigem Naturstein empfiehlt sich ein gröberes Produkt mit höherer Bindekraft, etwa der Fugensand von Saint-Gobain Weber, der durch seine spezielle Korngrößenverteilung besonders tief in die Fuge eindringt.
Für besonders hartnäckige Bereiche, etwa bei bereits vorhandener Unkrautproblematik oder starker Bewitterung, kann ein polymergebundener Fugensand wie der Mem-Fix-Fertig-Pflasterfugenmörtel eine Alternative sein. Diese Variante härtet nach dem Einbringen aus, bleibt aber wasserdurchlässig. Der Vorteil: Die Fuge ist nahezu vollständig geschlossen, wodurch Unkraut kaum noch Chancen hat. Der Nachteil: Die Fläche ist nicht mehr flexibel und muss gut vorbereitet sein, um Risse durch Frost oder Bewegungen zu vermeiden.
Langfristig denken – und regelmäßig pflegen
Auch der beste Fugensand ist kein Wundermittel. Wer seine Pflasterfläche dauerhaft unkrautfrei halten möchte, muss regelmäßig nacharbeiten. Besonders nach starken Regenfällen oder dem Einsatz von Hochdruckreinigern kann Sand ausgeschwemmt werden und sollte nachgefüllt werden.
Zudem lohnt es sich, die Fugen regelmäßig auf neue Keimlinge zu kontrollieren und diese frühzeitig zu entfernen. Ein flacher Handkratzer oder eine Heißluftpistole können helfen, erste Austriebe zu bekämpfen, bevor sie sich verwurzeln. Wer Pflasterflächen ganz neu anlegt, sollte bereits beim Unterbau auf Drainage und Gefälle achten. Denn stehende Nässe begünstigt nicht nur Moosbildung, sondern verringert auch die Haltbarkeit des Fugenmaterials.
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