news Fahrplan zur Studienwahl

Früh anfangen

Es bringt nichts, sich unter Druck zu setzen. Eine so wichtige Entscheidung braucht Zeit. Am besten ist es, schon zwei bis drei Jahre vor Schulabschluss anzufangen, sich über Berufe, Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.

Ein »Studienentscheidungsheft« anlegen

In einem Schnellhefter können Infos und Artikel, aber auch Wünsche und Träume oder Gedanken nach einem Beratungsgespräch gesammelt werden.

Recherche ist alles

Erholen kann man sich noch im Studium. Wer sich im Wust von Tausenden von Berufsbezeichnungen und Hunderten von Studiengängen zurechtfinden will, muss gut recherchieren.

Infos gibt es zum Beispielim BIZ

(Berufsinformationszentrum) der Arbeitsämter

in Büchern, Zeitungen und Fachzeitschriftenin Diskussionen mit Eltern, Freunden, Lehrern.

Als was sehen sie einen? Glauben sie, dass man bestimmte Talente und Fähigkeiten hat, die man ausbauen sollte?

in Gesprächen mit Fachleuten

, wie etwa den Berufsberatern des Arbeitsamtes oder der Hochschulen. Wer sich gut auf die Gespräche vorbereitet, profitiert auch mehr davon. Bei speziellen Fragen sind die Berater allerdings oft überfordert. Aufschlussreicher sind spezielle Informationsnachmittage der Arbeitsämter oder Hochschulen, an denen Leute aus der Praxis über ein Berufsfeld (z. B. Wirtschaft oder Architektur) berichten.

bei Firmen und an Hochschulen:

Wer sich für den Multimedia-Bereich interessiert, kann bei der Multimedia-Firma im Viertel klingeln und um ein Info-Gespräch bitten. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, ein Schnupperpraktikum zu machen? Wer Wirtschaftsinformatik studieren will, fragt im Bekanntenkreis rum: die große Schwester der besten Freundin studiert das gewünschte Fach? Dann nimmt sie einen bestimmt mit in eine Vorlesung und stellt einem anschließend den Professor vor. Manche Berufsberater empfehlen übrigens, nicht in Vorlesungen von Fächern wie Informatik zu gehen - das sei zu abschreckend. Trotzdem: Einen ersten Eindruck von dem Fach bekommt man dort auf jeden Fall - es ist doch klar, dass man jetzt noch nicht alles verstehen muss.

auf einer Uni-Tour.

Viele Hochschulen laden Schüler auch zum »Tag der offenen Tür« ein oder bieten ein »Schnupperstudium« an (Termine bei den Unis direkt erfragen; einige sind auch unter studienwahl.de in der Rubrik »Schnupperstudium« aufgeführt.) Wer nicht allein auf Tour will: eine attraktive Uni-Stadt raussuchen und bei der nächsten Klassenfahrt Vorlesungsbesuche und Studienberatung mit Sightseeing und Nachtleben verbinden.

bei Entscheidungsseminaren:

Ein paar Universitäten und Fachhochschulen, aber auch Arbeitsämter und kirchliche Einrichtungen veranstalten regelmäßig ein- oder mehrtägige Seminare zum Thema »Abitur und was dann?« (zum Beispiel die Unis Heidelberg und Karlsruhe). Für Schülerinnen bieten viele Hochschulen inzwischen spezielle Veranstaltungen an, die Frauen für naturwissenschaftliche Fächer begeistern sollen (zum Beispiel der »Techno Club« an der TU Berlin). Infos dazu gibt es bei den Frauenbeauftragten der Hochschulen.

Für alle Gesprächspartner gilt

Sie erzählen immer nur die halbe Wahrheit. Der Professor will sein Fach gut darstellen; die Rechtsanwältin ist gerade frustriert von ihrem Job und malt den Berufsalltag in den düstersten Farben. Die Eltern raten oft zu einem sicheren Beruf - oder zu dem Job, den sie eigentlich gern selbst ergriffen hätten. Der Lehrer behauptet, man könne kein Mathe - stimmt das wirklich oder hat er einem das Fach nur immer wieder vermiest?

Auch die eigenen Ideen müssen immer wieder überprüft werden: Was sind Klischees und Vorurteile, was Wunschbilder? Mit der besten Freundin plant man die gemeinsame Zukunft in einer Forschungsstation in der Antarktis - und verleugnet dabei, dass man eigentlich ein häuslicher Typ ist, der von einem geregelten Leben in einer Kleinstadt träumt. Und dann gibt es noch Miesmacher-Sätze wie »Damit verdient man doch kein Geld«, »Das schaffst du nicht« oder »Mit dem Beruf kannst du aber später keine Kinder haben« - weg damit, sie bringen niemanden weiter.

Ein Semester studiert - und schon frustriert? Beim ersten Ärger sollte man zwar nicht gleich alles hinschmeißen - aber wer mit seinem Studienfach partout nicht glücklich wird, sollte den Mut haben, das Studium abzubrechen und etwas Neues anzufangen.

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos