Ab Sonntag Neuer Fahrplan, keine Bahncard mehr: Das ändert sich nun bei der Deutschen Bahn

Deutsche Bahn: Ein ICE
Die Deutsche Bahn bietet mit ihrem neuen Fahrplan zwar mehr Reisemöglichkeiten, doch Fahrgäste müssen auch tiefer in die Tasche greifen
© Julian Stratenschulte / DPA
Ab Sonntag gilt ein neuer Fahrplan der Deutschen Bahn. Fahrgäste müssen sich auf einige Änderungen einstellen. Neben einem erweiterten Streckenangebot und der schon fast obligatorischen Preiserhöhung müssen sich Kunden von der Bahncard verabschieden.

Mehr Angebot, höhere Preise, keine Bahncard mehr: Seit diesem Sonntag gilt der neue Fahrplan bei der Deutschen Bahn. Und der bringt einige Veränderungen mit sich. Vor allem auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München entstehen mehr Angebot durch zusätzliche Verbindungen im Fernverkehr, wie die Bahn mitteilte. Die störanfällige Zugteilung in Hamm in Nordrhein-Westfalen fällt dann nur noch halb so oft an wie bisher. Berlin erhält außerdem eine zweite umsteigefreie ICE-Verbindung nach Wien. 

Deutsche Bahn ändert Fahrplan: Mehr Angebote auf der einen – höhere Preise auf der anderen Seite

Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen und weiteren Eisenbahnunternehmen bietet die Bahn darüber hinaus drei Mal pro Woche eine Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Brüssel und Paris an. Der erste der sogenannten Nightjets startet am Montagabend in der Hauptstadt.

Neue Angebote bringt der Fahrplanwechsel auch zwischen Leipzig, Jena und Nürnberg. Durch das Saaletal werden künftig fünf IC-Verbindungen pro Tag angeboten, hieß es. Bisher gab es jeweils nur eine Fahrt. Magdeburg bekommt erstmals eine Verbindung nach Hamburg sowie mehr Direktverbindungen nach Berlin und Rostock.

Tickets für den neuen Fahrplan sind bereits seit Oktober erhältlich. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag gelten allerdings auch höhere Fahrpreise. Die sogenannten Flextickets kosten dann im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, insbesondere bei der Zugauswahl. Bei Spar- und Supersparpreisen der Bahn ändert sich nichts. Möglich werden die zusätzlichen Angebote im Fernverkehr durch einen steten Zugang an neuen ICE-Zügen. 

Bahncard 25 wird teurer, Plastikkarte wird abgeschafft

Weitere Änderungen gibt es allerdings bei der Bahncard. Der Vielfahrer-Rabatt verteuert sich ebenfalls. Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich zum Fahrplanwechsel um drei Euro. Sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich. Allerdings müssen Bahncard-Kunden zukünftig auf die markante Plastikkarte im Portmonee verzichten. 

Die Deutsche Bahn will die Bahncards bald nur noch digital vergeben und auf die Variante aus Plastik verzichten. Zunächst sollen ab dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag keine plastischen Probe-BahnCards 25 und 50 mehr ausgestellt werden. Die Umstellung der Jahresprodukte sei im zweiten Halbjahr 2024 vorgesehen, die Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden sollen für die konkrete Gestaltung des Digitalisierungsprozesses aber berücksichtigt werden, sagte eine DB-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Nach DB-Angaben werden pro Jahr 5,1 Millionen Bahncards ausgegeben. "Eine digitale Bahncard spart eine Menge Plastik", sagte dazu die Marketingvorständin bei DB Fernverkehr, Stefanie Berk. Zudem könne die Karte anders als in physischer Form nicht vergessen werden oder verloren gehen, wenn sie einmal in der Smartphone-App DB Navigator hochgeladen sei. 60 Prozent der Bahncard-Kundinnen und Kunden nutzen nach DB-Angaben bereits jetzt die digitale Form der Karten in der App DB Navigator.

 

DPA
pgo

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