70 Jahre World Press Foto: Die Bilder, die selbst Geschichte schrieben | STERN.de

Zur Galerie 70 Jahre World Press Foto: Die Bilder, die selbst Geschichte schrieben

Das Bild, das die Aids-Katastrophe in den Achtzigerjahren symbolisiert. Ken Meeks Haut ist übersät mit Kaposi-Sakomen, einer Krebserkrankung, die besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftritt. Er kann nur noch im Rollstuhl sitzen. Meeks stirbt wenige Tage nach der Aufnahme vom 1. September 1986 — Das Bild, das die Aids-Katastrophe in den Achtzigerjahren symbolisiert. Ken Meeks Haut ist übersät mit Kaposi-Sakomen, einer Krebserkrankung, die besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftritt. Er kann nur noch im Rollstuhl sitzen. Meeks stirbt wenige Tage nach der Aufnahme vom 1. September 1986

© Alon Reininger, Contact Press Images

Am 1. Februar 1968 erschießt der südvietnamesische Polizeichef Chief Nguyen Ngoc Loan auf den Straßen von Saigon einen Mann, der Mitglied der nordvietnamesischen Vietcong ist. Sein Name: Nguyen Van Lem. Einen Tag zuvor hat die berühmt-berüchtigte Tet-Offensive der kommunistischen Truppen aus dem Norden begonnen, die die US-Army und das südvietnamesische Regime kalt erwischt und auch das zuvor ruhige Saigon in ein Schlachtfeld verwandelt

Das erschütternde Bild zeigt die Hand eines hungernden Jungen, gehalten von der eines katholischen Mönchs in Uganda 1980. Die Aufnahme entsteht im Nordosten des Landes, in der Region Karamoja, wo eine beispiellose Hungerkatastrophe infolge von Dürren und brutalen Gewaltkonflikten herrscht. 20 Prozent der Bevölkerung sterben innerhalb eines Jahres an Unterernährung, unter den Opfern sind mehr als die Hälfte aller Kleinkinder

Das Bild, das die Aids-Katastrophe in den Achtzigerjahren symbolisiert. Ken Meeks Haut ist übersät mit Kaposi-Sakomen, einer Krebserkrankung, die besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftritt. Er kann nur noch im Rollstuhl sitzen. Meeks stirbt wenige Tage nach der Aufnahme vom 1. September 1986

Der "Tank Man" vom Tiananmen-Platz in der chinesischen Hauptstadt Peking zeigt der Welt, welche Macht ziviler Protest hat. Ein Einzelner hält rollende Panzer auf – für einen kleinen, aber bedeutenden Augenblick. Die Aufnahme entsteht einen Tag, nachdem die Volksbefreiungsarmee am 4. Juni 1989 den Protest der Studenten blutig niedergeschlagen hat. Zwischen 2600 und 3000 Menschen werden massakriert, aber nicht auf dem Platz selbst, sondern in angrenzenden Vierteln. Der "Tank Man" wird nie identifiziert, sein Schicksal bleibt unbekannt

Die Narben im Gesicht dieses Mannes, der zur Volksgruppe der Hutu gehört, sind die Folge eines Macheten-Angriffs. Die Aufnahme entsteht am 1. Juni 1994 in einem Krankenhaus in der ruandischen Stadt Nyanza. In der Zeit wüten Hutu-Milizen im ganzen Land und massakrieren Hunderttausende Tutsi und Hutu, die sich mit den Tutsi solidarisch zeigen. Der Schwergezeichnete auf dem Foto war in einem Lager inhaftiert, dem Terror der Milizen schutzlos ausgesetzt

Achtung, Motorrad hat Fahrer verloren. Die Aufnahme von der Motocross-WM am 28. August 1955 im dänischen Randers ist der erste Gewinner des neu geschaffenen Foto-Wettbewerbs

Die ganze Last des Krieges in einem Bild. Der US-Soldat Brandon Olson lehnt am Endes eines Kampftages am 16. September 2007 an einem Erdwall im Korengal-Tal. Hier liegt das Epizentrum der US-Truppen im Kampf gegen die Taliban und Osama bin Ladens al-Qaida. Aus dem Material, das der Fotograf Tim Hertherington und der Journalist Sebastian Junger erstellen, entstehen zwei Dokumentarfilme: "Restrepo" (2010) und "Korengal" (2014). Hetherington stirbt 2011 im libyschen Bürgerkrieg durch einen Granatsplitter

Bibi Aisha, zum Zeitpunkt der Aufnahme am 15. Juli 2010 18 Jahre alt, ist ein Opfer der brutalen Taliban-Herrschaft in Afghanistan. Im Alter von 14 Jahren wird sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester nach Paschtunen-Brauch zur Beilegung eines Familienstreits einem Taliban-Kämpfer übergeben. Sie heiratet ihn, flieht und wird bestraft. Die Taliban schneiden ihr Ohren und Nase ab. Sie überlebt und kommt nach Kabul, wo sich die Organisation Women for Afghan Women um sie kümmert. In den USA wird ihr Gesicht später von Ärzten wiederhergestellt

Die Einsamkeit in Zeiten der Corona-Pandemie. Rosa Luzia Lunardi wird am 5. August 2020 von der Krankenschwester Adriana da Costa Souza umarmt – eine Plastikfolie schützt die beiden voreinander, die Krankenschwester trägt eine Atemmaske. Es ist die erste Umarmung für die alte Frau nach fünf langen Monaten. In dem Wohnheim wird der "Curtain Hug" erfunden, um wenigstens ein bisschen menschliche Nähe zu ermöglichen

Die ganze Grausamkeit des Ukraineskrieges ist in diesem Bild vom 9. März 2022 zu sehen. Die russische Armee hat eine Entbindungsklinik in Mariupol bombardiert. Die Schwangere Iryna Kalinina, 32 Jahre alt, wird von Rettungskräften auf einer Trage in Sicherheit gebracht. Die Hilfe kommt zu spät. Ihr Sohn Miron wird tot geboren, die Mutter stirbt eine halbe Stunde später ebenfalls. Ein OSZE-Bericht kommt zu dem Schluss, dass das Krankenhaus mit Absicht angegriffen wurde

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