Manche Künstler brauchen Jahre, um dahinter zu kommen, dass weniger manchmal mehr sein kann. Weniger meint hier nicht unbedingt: weniger Textil. Nackt dürfen die Frauen schon sein bei Lana Prins. Allerdings dürfen die Situationen nie eindeutig sein. Weniger explizit bedeutet mehr erotische Spannung im Kopf des Betrachters. Diese Einsicht hat die Fotografin bereits in jungen Jahren gewonnen. "Ich bringe dir das Bild und du kannst dir die Geschichte dahinter selbst zurechtlegen", sagt sie dem Kunstmagazin "art". "Ich will niemals alles auf einmal geben. Täte ich dies, so bliebe im Bild nichts, worüber der Betrachter nachdenken könnte."
Der Betrachter kann bei ihrem Werken eine aktive Rolle einnehmen und sich seine eigenen Geschichte zum Bild ausdenken, denn den Bildern wohnt immer ein Geheimnis inne. "Für mich ist es sehr wichtig, dass Akt- oder Erotikbilder einen Hauch von Poesie enthalten", sagt die Künstlerin. "Es ist etwas, was du fühlen solltest, nicht etwas, das abhängig von bestimmten Regeln ist."
Natürliche Aktfotografie
Wichtig ist, dass die Atmosphäre natürlich erscheint, dass alltägliche Situationen gezeigt werden. Ihre Inspirationen schöpft sie vor allem aus dem Alltag. "Die Gefühle, die mir das tägliche Leben mitgibt, inspirieren und motivieren mich am meisten zu neuen Arbeiten." Es könnten Ereignisse in ihrem Leben sein, aber auch kleine Dinge wie das Wetter: gefrorenen Winterlandschaften, in warmes Licht getauchte Sommernächten oder ein Platzregen an einem heißen Tag.
Geboren wurde Lana Prins im niederländischen Egmond aan Zee. Die heute 23 Jahre alte Künstlerin fotografiert Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr. Zu Beginn war es vor allem der eigene Körper, den sie ablichtete. Später dienten ihre engsten Freundinnen und ihre Schwester als Model - für Prins die schönsten Frauen, die sie kennt.
Zu ihren Wünschen gehört es, viele neue Leute kennenzulernen. Wenn sie weiterhin so offen durch die Welt läuft, müsste das klappen.
Mehr über die Künstlerin unter www.lanaprins.com.