Seit dem Jahr 1717 gehört der Familie Leitner der Oberrishof am Schliersee in 900 Meter Höhe. "Man muss hier aufgewachsen sein, um zu wissen, was zu tun ist", sagt Martin Leitner. Er darf sich besten Gewissens als "Bergbauer" bezeichnen. Der Titel gebührt Landwirten, deren Wiesen und Weiden über 500 Meter hoch gelegen sind und eine bestimmte Hangneigung aufweisen.
Als im Mittelalter das Land in den Tälern knapp wurde, suchten Menschen ein Auskommen auf diesen schwierig zu bewirtschaftenden Flächen und schufen eine besondere Lebensform geprägt von Mühsal, aber auch von der Nähe zur Natur. Die Gräser und Kräuter auf den Almen liefern den Kühen wertvolle Nährstoffe, die Qualität der Milch ist hoch. Dennoch können Bergbauern in der Regel nicht von der Landwirtschaft leben; viele haben aufgegeben, andere führen die Höfe im Nebenerwerb und verdienen durch Feriengäste und Holzwirtschaft etwas dazu. Der Fotograf Klaus Maria Einwanger hat den Bergbauern in den bayrischen Alpen ein optisches Denkmal gesetzt.
Klaus Maria Einwanger: Bergbauern. Fotografien. KME GmbH, 48 Euro