Steve McCurry - Ein Leben für die Fotografie
New York (USA), 2001. Es sei ein "strahlender Septembermorgen" gewesen, "frisch und prickelnd", erinnert sich Deborah Hardt – zu dieser Zeit McCurrys Assistentin – im Gespräch mit Schwester Bonnie. Sie beschreibt die ersten Stunden des 11. Septembers 2001. Dann habe ihre Mutter in Nebraska angerufen: "Schau aus dem Fenster!", sagte sie Deborah. Und sie sah die Bilder, die wenig später um die Welt gingen sollten – und sich bis heute ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Ein Flugzeug war gerade in einen der Türme des World Trade Centers geflogen. Wortlos habe Steve McCurry, der einen Tag zuvor aus China zurückgekehrt war, seine Kamera gegriffen und sei mit Deborah aufs Dach der Agentur geeilt. Oben angekommen, brannte bereits der zweite Turm. Sie machten Fotos und eilten zu den Türmen, um weitere Fotos zu machen. In den darauf folgenden Stunden begeht das Duo immer wieder die eingestürzten Gebäude, werden dabei unter anderem von Feuerwehrleuten erwischt und abgeführt. Viele Menschen hätten geholfen, Verwundete zu versorgen. Schwester Bonnie schreibt: "Auch Steve musste etwas tun, und so schoss er Bilder."
© Steve McCurry