Warum sollte man ein Lokal "The Restaurant of Order Mistakes" nennen, ist das nicht Image schädigend? Nicht, wenn man weiß, welches Konzept sich dahinter verbirgt. Im japanischen Tokio hat für wenige Tage ein Pop-up-Restaurant eröffnet, die angestellten Kellner sind alle an Demenz und Alzheimer erkrankt.
Es wurden Menschen eingestellt, die an Demenz oder Alzheimer leiden. Gewissermaßen eine Voraussetzung für den Job. Ob die Bestellungen verwechselt oder vertauscht wurden, war Nebensache. Wer davon weiß und trotzdem im Restaurant speist, wird seinen Blickwinkel auf Menschen, die an Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer leiden, verändern. Das ist zumindest das Ziel des Restaurants.

Die Japanerin Mizuho Kudo war bereits Gast im "The Restaurant of Order Mistakes" und twitterte über ihre Erfahrung. Sie schrieb, dass sie eigentlich Hamburger wollte. Stattdessen bekam sie Gyoza-Teigtaschen. Sie fand es ziemlich witzig. Die jüngeren Kellner haben permanent gelächelt, es schien als hätten sie jede Menge Spaß.
Zwar war das Pop-up nur für kurze Zeit geöffnet, die Verantwortlichen arbeiten jedoch schon an einer Neuauflage des Restaurants im September.

"The Restaurant of Order Mistakes" ist kein Einzelfall
Ein Gutes hat das ungewöhnliche Restaurant: Es sensibilisiert Menschen für Krankheiten und nimmt Berührungsängste. So auch im Café Samocca in Augsburg. Das Besondere an dem Café? Es bietet Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen - eine Art integratives Café.
Wie gut das gelingt sieht man im Stamm-Café in Aalen, mittlerweile gibt es 16 andere Standorte der Samariter-Stiftung. Die Arbeit der beeinträchtigten Mitarbeiter wird zum Teil durch die Agentur für Arbeit und aus anderen Fördertöpfen bezuschusst.
Wer weiß, vielleicht eröffnet auch bald bei uns ein Restaurant mit an Demenz und Alzheimer erkrankten Menschen im Service. Was einem dort sicher sein kann: das Lächeln der Kellner.
