Die kalte Jahreszeit ist da, und mit ihr kommt die Lust auf Glühwein, um sich von innen zu wärmen. Schon seit Mitte September tauchen die ersten Produkte in den Supermärkten auf. Ökotest hat sich also Glühweine reingepfiffen – 24 an der Zahl – und hat festgestellt, dem süßen Vorglühen steht nichts im Wege. Mehr als die Hälfte der untersuchten Glühweine sind mit "gut" oder "sehr gut" bewertet. Eine Neuerung: in der Printausgabe sind nur neun Glühweine bewertet, die restlichen 15 Ergebnisse gibt es online, die man hier einsehen kann.
Ökotest hat für einen aussagekräftigen Test bis Redaktionsschluss neun verschiedene Glühweine untersucht, darunter sowohl Bio-Produkte als auch Eigenmarken von Discountern und traditionelle Winzer-Glühweine. Vier von ihnen erhielten die Bewertung "sehr gut", darunter alle drei Bio-Glühweine (Alnatura, Acht Grad Plus und Voelkel) und der Premium Glühwein von Aldi Nord (3,23 Euro pro Liter). Die schlechteste Bewertung erhielt "ausreichend" für Omas Glühweinbude (3,48 Euro).

Unerwünschte Aromastoffe, Pestizide
Einige Glühweine enthielten unerwünschte Aromastoffe wie Vanillin. So war der Vanillin-Gehalt unter anderem bei den Glühweinen von Christkindles MarktGlühwein, bei Omas Glühwein und dem Weihnachts Glühwein von Norma erhöht. Die Aromastoffe wurden als nicht authentisch und als Mangel betrachtet. Glühwein-Hersteller sind derzeit nicht verpflichtet, alle Zutaten auf ihren Flaschen aufzulisten, was die Identifizierung von zugesetzten Aromastoffen für Verbraucher erschwert.
Alle konventionellen Glühweine im Test enthielten Spuren von Pestiziden, die vermutlich aus dem Traubenanbau stammen. Einige der Pestizide wurden jedoch als besonders bedenklich eingestuft. Besonders negativ fielen die Glühweine der Winzergemeinschaft Franken (GWF) und der Winzer von Baden (WVB) auf. Im Gegensatz dazu wiesen die Bio-Glühweine keine Pestizidspuren auf.
Während die Mehrheit der Glühweine im Test gut abschnitt, sollten Verbraucher auf unerwünschte Aromastoffe und Pestizidspuren in einigen Produkten achten. Die Kennzeichnung von zugesetzten Aromastoffen wird ab Dezember 2023 verpflichtend sein. Bio-Glühweine schnitten in Bezug auf Pestizide am besten ab. Glühwein-Liebhaber sollten bei der Auswahl ihres Glühweins also auf Qualität und Herkunft achten, um unbeschwerten Genuss zu gewährleisten. Die vollständigen Testergebnisse sind ab dem 1. Dezember online verfügbar.