
Johan Cruyff: Der Politische
Um einen Rückzug ins Private geht es dem Niederländer Johan Cruyff nie, auch wenn er sich hier mit seiner Lebensgefährtin Danny Coster farbenprächtig im Schlafzimmer ablichten lässt: Cruyff ist in den Siebzigerjahren der omnipräsente Superstar des europäischen Fußballs. Mit Ajax Amsterdam gewinnt er dreimal den Europapokal (den Vorläufer der Champions League), prägt dort und in der niederländischen Nationalmannschaft als Kopf im Mittelfeld den "totalen Fußball", der bald den Spitzenfußball des Jahrzehnts dominiert. Ein dynamisches taktisches System, bei dem nicht nur der Ball permanent zirkuliert, sondern auch die Spieler immer wieder ihre Positionen wechseln, unberechenbar, fließend, hochkreativ. Für die damals gewaltige Summe von zwei Millionen Dollar geht Cruyff 1973 nach Barcelona. Es ist ein Wechsel, der die zunehmende Kommerzialisierung zeigt – aber dem Fußballer auch zu einem politischen Image verhilft. Seine klare Haltung gegen Spaniens Diktator Franco macht ihn in den Augen vieler zu einem lobenswerten Rebellen
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