Tausende Finanzmarktkritiker haben am Samstagmittag in Frankfurt gegen die als übermächtig empfundene Macht von Banken und Finanzinstituten protestiert. Mit Plakat-Parolen wie "Ihr spekuliert mit unserem Leben" oder "Ihr verzockt unsere Zukunft" machten sie ihrem Unmut über Exzesse des Kapitalismus Luft. Die Demonstranten versammelten sich gegen Mittag im Stadtzentrum und zogen später unter dem Motto "Occupy: Frankfurt" ("Besetzt Frankfurt") zum Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB). Dort zählte Mitveranstalter Attac 8000 Teilnehmer, die Polizei kam auf mehr als 5000 Demonstranten.
Bereits seit Monaten war für diesen Samstag ein weltweiter Aktionstag geplant. Allzu hohe Erwartungen hatten aber zunächst nicht einmal die Organisatoren. "Ursprünglich war die Demonstration in Frankfurt für 200 Leute angemeldet", erinnert sich die Sprecherin des globalisierungskritischen Netzwerks Attac, Frauke Distelrath. Doch dann kamen die Proteste vor der New Yorker Börse unter dem Motto "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") - und es gingen am Samstag statt wenigen hundert schließlich viele tausend Menschen auf die Straße.