1. Wir alle beschäftigen uns mit dem Älterwerden. Ab wann beginnt für Sie das Alter?
Vorgestern und Übermorgen und das täglich.
2. Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wie alt wären Sie dann gerne? Mit anderen Worten: Was ist Ihr persönliches Lieblingsalter? Warum?
Immer das gegenwärtige Alter – notgedrungen und zähneknirschend (notfalls mit den Dritten).
Welcher ältere Mensch begeistert Sie? Und ist sogar vielleicht Ihr Vorbild? Warum?
Jeder ältere Mensch, der die Würde zum Optimismus aufbringt.
Was ist Ihr Traum fürs Alter? Und was Ihr Alptraum?
Mein Traum: die wachsende Zufriedenheit aus Mangel an Wünschen Mein Albtraum: Das Vergessen, der Schmerz, das Leiden.
Bereiten Sie sich auf Ihr Alter vor?
Indem ich täglich aufstehe, möglichst viel arbeite und versuche, den Körper und Geist fit zu halten.
Zur Person
Jann Wilken/kst Hellmuth Karasek, Jahrgang 1934, zeigt in seinem Buch "Süßer Vogel Jugend oder der Abend wirft längere Schatten" mit auto- und generationsbiografischen Geschichten, dass das Leben komisch ist, gerade dann, wenn das Lachen bestenfalls grimmig sein kann: Wer alt wird, hat Glück – schon allein weil er erlebt und erkennt, welches Unglück das Alter ist: Ein Fluch, den man zum Segen erklären muss, nichts anderes bleibt einem übrig. Wie will man auch unabwendbarem Verfall und unaufhaltsamer Zerstörung anders begegnen als mit Trotz? Oder ist der glücklicher, dem das Alter erspart bleibt? Und was ist mit den Jungen, denen eine stetig wachsende Zahl von Alten im Weg steht? Hellmuth Karasek, der "publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte" (Gerhard Stadelmaier), sieht das Leben als Fallbeispiel – jedenfalls solange man noch aufstehen kann.