Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee im zentralen Berliner Stadtteil Moabit hat am Freitag vor dem Freitagsgebet eine Regenbogenflagge an ihrem Gebäude entfaltet. Zu den anwesenden Gästen zählte laut der Nachrichtenagentur AFP auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer.
Viele der Anwesenden trugen Regenbogenaufkleber mit der Aufschrift "Love is Halal“. Die vor fünf Jahren gegründete Moschee sei Deutschlands einzige selbsternannte liberale Moschee und ermögliche es Männern und Frauen, gemeinsam zu beten. Sie stehe queeren Gläubigen offen.
Moschee als sicherer Ort für Menschen, die "anders" sind
Mo El-Ketab, einer von sechs Imamen in der Moschee, sagte im Gespräch mit AFP, er wolle, dass sie einen "sicheren Ort für Menschen bietet, die anders sind, damit auch sie die spirituelle Seite ihres Lebens erfahren können“.
Zwei große Veranstaltungen zur Unterstützung der LGBT-Community finden diesen Monat in Berlin statt, nämlich das Lesbian and Gay Festival am 16. und 17. Juli und der Christopher Street Day (CSD) am 23. Juli.

Marc-Eric Lehmann, Vorstandsmitglied des CSD, sagte der AFP, das Hissen der Flagge sei "ein unglaublich starkes Zeichen" und es sei "wirklich wichtig", einen Platz für Religion in LGBT-Gemeinschaften zu finden. "Wir sollten nicht nur über sichere Räume in Berliner Bars und Clubs sprechen, wir müssen auch über sichere Räume in den Gotteshäusern sprechen“, ergänzte er.
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Mit dem CSD wird vielerorts an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen auf. Mittlerweile finden an verschiedenen Wochenenden in zahlreichen deutschen und internationalen Großstädten CSD-Umzüge statt.
Quellen: France24, AFP