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Ein Brief an ... ... meine lebenskluge Mutter, mit der ich mich versöhnt habe

Illustration Brief zum Thema Versöhnung
In der stern-Kolumne "Ein Brief an ..." geben Menschen tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt. Diesmal versöhnt sich eine erwachsene Frau mit ihrer Mutter – und der eigenen Geschichte
© Illustration: Caroline Potthoff, Bilder: Getty Images
Unsere Versöhnung war ein Prozess. Du hattest es nicht leicht im Leben. Und für mich war es längst nicht immer leicht, Deine Tochter zu sein. Manchmal war das, was Du mir zugemutet hast, ganz schön hart zu verdauen. Inzwischen bin ich Dir für manches dankbar.
Redaktion: Tobias Schmitz

Mein älterer Bruder, Dein Sorgenkind, starb, als ich 15 war. Mitten in meiner Pubertät entdecktest Du mich als neues Ziel deiner Aufmerksamkeit. Mieses Timing. Bis dahin waren ich und die anderen Geschwister im Familienrennen unter "ferner liefen" gewesen. Die älteren waren derweil schon eigene Wege gegangen. Ich war noch mittendrin in meiner Selbstfindung und kam so gar nicht klar mit Deiner ungeteilten Fürsorge. Mit 15 will man sie einfach nicht mehr. Ich brauchte sie auch gar nicht. Wenn ich eins gelernt hatte, dann war es, Verantwortung zu übernehmen.

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