Fall Madeleine Die neue Spur hat sich zerschlagen

Die Hoffnungen auf eine neue Spur im Fall der verschwundenen kleinen Britin Madeleine haben sich zerschlagen. Das Mädchen auf einem Foto, das der vermissten Vierjährigen zu ähneln schien, ist die Tochter eines marokkanischen Ölbauerns.

Knapp fünf Monate nach dem Verschwinden der kleinen Madeleine hat sich eine neue Spur offenbar zerschlagen. Britische Medien berichteten am Mittwoch, das der vermissten Vierjährigen ähnelnde Mädchen auf dem Urlaubsfoto spanischer Touristen in Marokko sei nicht Madeleine. Bei dem Mädchen handele es sich um die fünfjährige Tochter eines einheimischen Olivenpflanzers, berichtete die Zeitung "Evening Standard".

Ein Reporter des Blattes, Rashid Razaq, sagte, er habe das Mädchen am Mittwoch gesehen. Die Kleine habe eine Ähnlichkeit mit Madeleine. Beim näheren hinsehen sei es aber offenkundig, dass es sich nicht um Madeleine handele. Auch der britische Fernsehsender Sky TV berichtete unter Berufung auf marokkanische Quellen, das Kind sei nicht Madeleine.

Zuvor hatte die britische Botschaft in Rabat bestätigt, dass die marokkanische Polizei wegen der Aufnahme ermittelte. Zwei spanische Touristen hatten im August im Norden des Landes eine Menschengruppe fotografiert und meinten später, das Anfang Mai an der Algarve verschwundene britische Mädchen auf dem Foto zu erkennen. Das im Internet veröffentlichte Bild zeigt eine Gruppe, die eine Straße entlang geht. Eine Frau trägt ein Kind mit hellen Haaren auf ihrem Rücken.

Interpol leitet alle Hinweise weiter

Interpol erklärte am Mittwoch, bereits viele Fotos mit Hinweisen auf Madeleine bekommen zu haben. Diese würden routinemäßig an die ermittelnde portugiesische Polizei weitergeleitet. Madeleine gilt seit 3. Mai als vermisst. Die damals Dreijährige verschwand nach Darstellung ihrer Eltern aus einer Ferienwohnung an der Algarve, während sie in einem Restaurant der Hotelanlage zu Abend aßen. Die portugiesische Polizei hat die Eltern offiziell als Verdächtige eingestuft.

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AP/DPA