Während der Tat:
"Wenn Sie noch am Tatort sind, empfehle ich nicht, den Helden zu spielen. Gehen Sie deeskalierend vor", sagt die Queer-Beauftragte der Berliner Polizei, Anne von Knoblauch. Sie und queere Opferschutzverbände raten, eventuell anwesende Passanten anzusprechen und diese um Unterstützung zu bitten mit einem Satz wie: "Helfen Sie mir, ich werde angegriffen."
Rufen Sie die Polizei oder bitten Sie jemanden, dies zu tun. Bitten Sie Zeugen, bis zum Eintreffen der Polizei zu warten. Notieren Sie sich ansonsten deren Telefonnummern. Wenn es die Situation erlaubt, nehmen Sie Fotos oder ein Video des Täters auf. Oft ist das nicht ungefährlich, weil es viele Täter sich dadurch erst recht provoziert fühlen.
Nach der Tat:
Wenn der Vorfall in einem videoüberwachten Bereich geschah, etwa in einem Bahnhof, ist Eile geboten. Grund ist der Datenschutz. In vielen Städten wie in Berlin werden die Videos der Kameras automatisch nach 24 bis 48 Stunden unwiederbringlich gelöscht.
Wichtig ist, die Polizisten während der Sachverhaltsschilderung mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass es sich um eine homophobe Tat beziehungsweise ein homophobes Hassverbrechen handelt. Wenn diese Bezeichnung fehlt oder Sie Zweifel haben, nehmen Sie Kontakt zu speziell geschultem Personal auf. In vielen Städten und Bundesländern stehen in den dortigen Polizeipräsidien spezielle Ansprechpersonen für queere Menschen bereit. Es lohnt sich diese in jedem Falle zu kontaktieren. Erst recht, wenn man den Eindruck hat, dass die Kommissare, die Ihre Anzeige aufnehmen, Ihr Anliegen nicht wirklich ernst nehmen.
Kontakte zur Polizei:
Kontakt zu den Ansprechpersonen für LSBTI* Polizei Berlin:
lsbti@polizei.berlin.de

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Kontakt zu den Ansprechpersonen für LSBTI* Polizei München:
Kontakt zu den Ansprechpersonen für LSBTI* Polizei Hamburg:
040 4286-70325
040 4286-70324
Hilfreich sind auch folgende Opferschutzorganisationen: