Das Attentat in Orlando war nur ein weiterer Beweis dafür, was Schusswaffen anrichten können - und an die kommt man in den USA wirklich leicht. Das zeigt ein Experiment des US-amerikanischen Fernsehsenders HBO. Der hat einen 13-Jährigen mit versteckter Kamera losgeschickt, um zu testen: Was kann er in seinem Alter in seinem Land denn so kaufen, wenn kein Erwachsener mit dabei ist?
Dieser 13-Jährige heißt Jake und er sieht auch wirklich wie ein 13-Jähriger aus. Auch, wenn man als Teenager ja gerne älter geschätzt wird: Bei Jake gibt es dazu - sorry! - keinen Anlass.
Im Auftrag von HBO versucht der Junge zuerst, einen Kasten Bier zu kaufen. Die Verkäuferin an der Kasse ist schockiert: "Er sieht aus wie zwölf!" Bier bekommt er von ihr daher freilich nicht. "Das wird nix, nein", sagt sie zu ihm und schüttelt sehr bestimmt den Kopf. Im nächsten Laden will Jake Zigaretten kaufen. Die kann er nicht selbst auf die Verkaufstheke legen. Als er danach fragt, lehnt auch diese Kassiererin ab: "Es tut mir sehr leid, ich kann dir keine Zigaretten verkaufen", sagt sie.
"Damit solltest du sehr gut schießen können!"
Weiter geht's: Jake versucht in einem anderen Laden, Pornos zu shoppen; er geht mit einer DVD an die Kasse. Die Verkäuferin muss sogar lachen - so absurd erscheint es ihr, dass ein Kind ein Pornoheft zu kaufen versucht. Als Jake danach Rubbellose kaufen will, wird er nach dem Alter und sogar nach dem Ausweis gefragt - auch die gibt's eben erst mit 18.
Zigaretten oder Lose kaufen? Nein, das geht also nicht mit 13. Ein Gewehr aber schon. Das zeigt der Gang in das nächste Geschäft: einen Waffenladen. Der Verkäufer legt Jake ein Gewehr in die Hand und sagt freundlich: "Damit solltest du sehr gut schießen können!" Der Junge bezahlt seine neue Schusswaffe und darf damit gehen. Einfach so.
Seit dem Attentat in Orlando ist das Thema in den USA wieder auf dem Tisch: Sollte es wirklich so einfach sein, eine Waffe zu bekommen?
Noch ist nichts passiert.
