Konklave Papstwahl beginnt

Als Auftakt zur Papstwahl feiern die Kardinäle am Morgen eine Messe im Petersdom. Zum eigentlichen Konklave ziehen sie sich am Nachmittag zurück. Ob dann bereits ein erster Wahlgang stattfindet, ist noch offen.

Mit einem Gottesdienst im Petersdom hat das Zeremoniell zur Wahl eines neuen Papstes begonnen. Gut zwei Wochen nach dem Tod von Johannes Paul II. versammelten sich 115 Kardinäle aus aller Welt zunächst im Petersdom. Der deutsche Kurienkardinal Joseph Ratzinger hält die Messe zum Auftakt des Konklave. Ratzinger gilt selbst als aussichtsreicher Kandidat.

Am Nachmittag ziehen die Kardinäle in einer feierlichen Prozession in die Sixtinische Kapelle ein. Ob dann bereits ein erster Wahlgang stattfindet, steht noch nicht fest. Für die folgenden Tage sind dann jeweils vier Wahlgänge vorgesehen. Für eine erfolgreiche Wahl ist zunächst eine Zwei-Drittel-Mehrheit erfoderlich.

Keine klaren Favoriten

Nach Ansicht von Beobachtern beginnt die Jahrhunderte alte Zeremonie ohne klaren Favoriten. Dennoch wird damit gerechnet, dass schon in wenigen Tagen weißer Rauch aus dem Schornstein der Kapelle aufsteigt und damit eine erfolgreiche Wahl signalisiert. Rund 7000 Journalisten aus aller Welt verfolgen das Konklave direkt in Rom. Fernsehkameras werden den Einzug der Würdenträger in die Sixtinische Kapelle übertragen. Danach schließen sich die Türen. Strengste Geheimhaltung gehört zum Ritual.

Nach Ansicht von Vatikankennern könnte der als streng konservativ geltende Ratzinger im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen; er dürfte die erforderliche Mehrheit allerdings verfehlen. Als Bezugspunkt der eher reformorientierten Kardinäle gilt der frühere Erzbischof von Mailand, Carlo Maria Martini. Er ist wie Ratzinger 78 Jahre alt. Beiden wird nachgesagt, sie hätten keine eigenen Ambitionen auf das Amt des Pontifex. Deshalb gilt die Wahl eines Kompromisskandidaten entweder aus Italien oder aus Lateinamerika für wahrscheinlich.

DPA
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