DHB-Pokal Krimi in Berlin: THW Kiel verpasst Pokal-Halbfinale

Eric Johansson gehört zu Kiels besten Werfern in Berlin. Foto: Andreas Gora/dpa
Eric Johansson gehört zu Kiels besten Werfern in Berlin. Foto
© Andreas Gora/dpa
Wenige Wochen nach dem Duell in der Bundesliga trifft der THW Kiel erneut auf den deutschen Meister Füchse Berlin. Der Wettbewerb ist ein anderer - der Sieger nicht.

Der THW Kiel ist zum dritten Mal in dieser Saison an den Füchsen Berlin gescheitert und hat als Titelverteidiger das Halbfinale im DHB-Pokal verpasst. Der deutsche Rekordmeister musste sich beim deutschen Meister mit 30:32 (17:16) geschlagen geben und kassierte nach den Pleiten im Supercup und in der Bundesliga die nächste Niederlage gegen den Hauptstadt-Club.

Vor über 8.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle reichten zehn Tore von Nationalspieler Lukas Zerbe nicht, um den Einzug ins Final Four perfekt zu machen. Welthandballer Mathias Gidsel war mit zehn Treffern bester Berliner Schütze. Das Final-Wochenende steigt im April in der Kölner Lanxess Arena.

Freihöfer und Dahmke im Fokus

Die Nominierung des deutschen EM-Kaders am Vortag hatte dem Handball-Gipfel zusätzliche Brisanz verliehen. Bundestrainer Alfred Gislason nominierte auf Linksaußen Kiels Rune Dahmke (32) anstelle von Berlins Tim Freihöfer (23). Füchse-Boss Bob Hanning kritisierte die Entscheidung scharf - selbst Dahmke berichtete, überrascht gewesen zu sein.

Wolff pariert Siebenmeter

Während Dahmke durchgehend auf der Bank saß, spielte Freihöfer von Beginn an - und scheiterte vom Siebenmeterpunkt an DHB-Keeper Andreas Wolff. Nach einer schnellen 6:2-Führung schlichen sich einige Fehler ins Kieler Angriffsspiel und ein 0:5-Lauf brachte die Berliner zurück in die Partie.

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Es war kein hochklassiges Spiel, aber ein emotionaler Pokal-Fight mit intensiven Zweikämpfen. Vor allem Berlins Gidsel bekam die Kieler Härte zu spüren und lag oft am Boden. Über Zerbe waren die Gäste immer wieder erfolgreich. Auch der erst wenige Stunden zuvor verpflichtete Ägypter Mohab Abdelhak erzielte seine ersten Treffer im THW-Trikot.

Die Torhüter finden ins Spiel

Das Spiel blieb auf beiden Seiten fehlerhaft und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Gidsel bereitete dem THW nun immer mehr Probleme. Auch Dejan Milosavljev im Berliner Tor und dessen Vorderleute standen besser und zwangen Kiel vermehrt zu Würfen aus dem Rückraum. Auch Kiels Torhüter Gonzalo Pérez de Vargas vereitelte nun einige Würfe und hielt die Partie zehn Minuten vor Spielende beim 25:25 komplett offen.

Es entwickelte sich ein dramatischer Krimi mit dem besseren Ende für die Hausherren. Ausgerechnet Freihöfer sorgte für die Entscheidung.

dpa