Ein kleiner Dschungel auf Schienen: In Mannheim fährt vom 7. bis zum 18. Juni die "Grüne Bahn". Knapp 50 Fährgäste können hier zwischen 200 Pflanzen aller Art sitzen, darunter Palmen, Bananenstauden und Klettergewächse, die von den Haltestangen herunterhängen. In der Aktionszeit fährt die Straßenbahn täglich auf der Mannheimer Ringlinie zwischen 10 und 18 Uhr, wobei eine ganze Runde rund zwölf Minuten dauert. Mitfahren kann jede Person mit einem gültigen Nahverkehrsticket – dazu gehört auch das Deutschlandticket. Barrierefrei ist die alte Straßenbahn allerdings nicht.

Initiator der Aktion ist Engagement Global, eine Servicestelle der Bundesregierung für zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement. Unterstützt wird sie vom kommunalen Verkehrsverband RNV und der Bundesgartenschau Mannheim.
Mannheim: Begrünte Bahn als Zeichen für Nachhaltigkeit
Die Aktion soll auf die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung der UN aufmerksam machen. Sie umfassen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. "Wir wollen damit zeigen, dass der öffentliche Personenverkehr praktizierter Klima-, Natur-, Ressourcen- und Lärmschutz ist", sagt Christian Mäntele, Leiter des Projekts #17Ziele bei Engagement Global.
Demnach habe das Umweltbundesamt errechnet, dass sich über ein Jahr hinweg bei einer Pendelstrecke von 25 Kilometern rund 320 Kilo CO2 einsparen lassen, wenn der öffentliche Nahverkehr statt das Auto genutzt wird. Das koste die Fahrgäste außerdem 3.700 Euro weniger im Jahr. "Unsere Busse und Bahnen sind wichtige Instrumente, um das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2030 zu erreichen", sagte dazu Christian Specht, der Erste Bürgermeister der Stadt Mannheim.

Die Pflanzen finden nach der Aktion ein neues Zuhause: Wer sich vorab angemeldet hatte, kann sich ein Stück Dschungel vom Betriebshof der Straßenbahn abholen. Wegen des großen Andrangs seien aber bereits alle Pflanzen vergeben.
Quellen: RNV, Projekt #17Ziele