Das Oberlandesgericht Dresden (OLG) hat das Hauptverfahren gegen mutmaßliche Mitglieder der militanten Neonazi-Gruppe "Sächsische Separatisten" eröffnet. Die acht Männer sollen sich "wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und weiterer Anklagepunkte" verantworten, teilte das OLG mit. Die Betroffenen müssten weiter in Untersuchungshaft bleiben. Termine der Hauptverhandlung würden demnächst veröffentlicht.
Teilweise apokalyptische Überzeugungen
"Die Angeklagten sollen einer im Februar 2020 gegründeten Vereinigung angehört haben, die sich selbst 'Sächsische Separatisten' nannte und deren Mitglieder rassistische, antisemitische und teilweise apokalyptische Überzeugungen vertraten", hieß es. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft seien sie überzeugt gewesen, dass ein unbestimmter "Tag X" bevorstehe, an dem der Zusammenbruch Deutschlands erfolge. Dabei hätten sie einen möglichst großen Teil Sachsens erobern und dort einen an der Ideologie des Nationalsozialismus ausgerichteten Staat errichten wollen.
Laut Anklage wurde Liquidierung von Amtsträgern geplant
Hierzu habe man eine Liquidierung von Vertretern der staatlichen Ordnung und ethnische Säuberungen geplant, teilte das OLG weiter mit. Die Männer hatten laut Bundesanwaltschaft wiederholt paramilitärische Trainings mit Kampfausrüstung absolviert. "Dabei wurden vor allem der Häuserkampf, der Kampf mit (Schuss-)Waffen, Nacht- und Gewaltmärsche sowie Patrouillengänge eingeübt", hieß es in einer früheren Mitteilung der Behörde. Zudem habe sich die Gruppe militärische Ausrüstungsgegenstände besorgt.
Im November 2024 hatten Einsatzkräfte an mehreren Orten in Sachsen sowie in Polen bei einer Razzia acht Männer festgenommen. Durchsuchungen gab es auch in Österreich. Zu der Gruppierung auch sollen drei damalige AfD-Mitglieder gehört haben. Der sächsische AfD-Landesverband hatte rasch jegliche Verbindung zu der betroffenen Gruppierung zurückgewiesen.