Russland-Sanktionen Baustoffhersteller Knauf wird Russland-Geschäft nicht los

Der Verkauf des Russland-Geschäfts des fränkischen Baustoff-Herstellers Knauf ist bisher nicht gelungen. (Archivbild) Foto: Karl
Der Verkauf des Russland-Geschäfts des fränkischen Baustoff-Herstellers Knauf ist bisher nicht gelungen. (Archivbild) Foto
© Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Im April vergangenen Jahres hat Knauf angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen. Bisher hat das nicht geklappt. Jetzt sind die Verhandlungen erst einmal abgebrochen worden.

Der vor allem für seine Gips-Produkte bekannte fränkische Baustoffhersteller Knauf scheitert vorerst mit dem Versuch, sein Russland-Geschäft abzustoßen. Die seit mehr als einem Jahr intensiv geführten Gespräche seien nicht in eine Vereinbarung gemündet, teilte Knauf im unterfränkischen Iphofen (Landkreis Kitzingen) mit. Der Verhandlungspartner habe die Gespräche abgebrochen. Um wen es sich bei dem Kaufinteressenten gehandelt hatte, teilte Knauf nicht mit. 

Lokales Management führt Geschäft

Einer früheren Mitteilung zufolge beschäftigt Knauf in Russland rund 4.000 Mitarbeiter und damit knapp zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft. Eine aktuelle Zahl nannte Knauf zunächst nicht. Das Unternehmen stehe weiter zu seinem Plan, sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine aus dem Land zurückzuziehen. Die Geschäfte würden vom lokalen Management geführt. Es flössen keine Gewinne aus dem Russland-Geschäft der Knauf-Gruppe zu. Unterdessen soll ein neues Geschäft in der Ukraine aufgebaut werden.

"Ebenfalls im Einklang mit den geltenden Sanktionen, denen Knauf streng folgt, werden seit Jahren keine Waren mehr aus Russland in die EU exportiert bzw. von dort nach Russland importiert", heißt es in der Mitteilung weiter. 

Vor Monaten waren Vorwürfe aufgetaucht, Knauf verhalte sich in Russland möglicherweise nicht im Einklang mit den geltenden Sanktionen und unterstütze Russland mit Baustoffen. Das Unternehmen hatte dazu mitgeteilt, Knauf-Erzeugnisse würden in Russland ausschließlich an den unabhängigen Baustoffhandel verkauft. Einfluss auf Verkäufe der Händler habe das Unternehmen jedoch nicht. 

Über 15 Milliarden Euro Umsatz

Die Knauf Gruppe betreibt als international agierendes Familienunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 320 Produktionsstätten und Vertriebsorganisationen in über 90 Ländern. 2024 erwirtschaftete Knauf mit weltweit 43.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 15,6 Milliarden Euro.

dpa