2. Fußball-Bundesliga Hertha macht Heimsieg-Tage perfekt: "Haben noch was vor uns"

Kapitän Fabian Reese sorgt per Elfmeter für die Vorentscheidung. Foto: Robert Michael/dpa
Kapitän Fabian Reese sorgt per Elfmeter für die Vorentscheidung. Foto
© Robert Michael/dpa
Der nächste Heimsieg für Hertha BSC: Am Fußball-Großeinsatz-Tag in Berlin setzt sich der Zweitligist 2:0 gegen Dynamo Dresden durch. Es bleibt zunächst weitgehend ruhig beim brisanten Duell.

Nach dem dritten Heimsieg ohne Gegentor binnen acht Tagen genossen die Profis von Hertha BSC den Gang in die Ostkurve. Immer wieder hallte das berühmte "HaHoHe" durch das Berliner Olympiastadion. "Es fühlt sich gut an", sagte Trainer Stefan Leitl. 

Das 2:0 (2:0) im Hochrisiko-Spiel gegen Dynamo Dresden befeuerte die Hoffnungen der Herthaner auf eine erfolgreiche Saison, dem Gegner aus Sachsen droht dagegen sogar noch das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga nach nur einem Sieg aus elf Spielen. 

"Schwer zu verkraften"

"Dass die Saison eine schwere wird, war uns allen bewusst. Trotzdem ist das jetzt sehr enttäuschend", sagte Dresdens Kapitän Niklas Hauptmann. "Es ist schwer zu verkraften, wenn du siehst, was an schwarz-gelb mitgekommen ist."

Gemeint waren die rund 20.000 Dynamo-Fans, die phasenweise für Heimspiel-Atmosphäre im Berliner Olympiastadion sorgten - allerdings auch unter den wachsamen Augen von mehreren Hundertschaften Polizei. Insgesamt blieb es bei dem als Hochrisiko-Spiel eingestuften Match ruhig auf den Rängen, nachdem die Einsatzkräfte vor dem Anpfiff eine drohende Auseinandersetzung verhindert hatten. 

Leistner mit besonderem Gruß an Dresdner Ex-Trainer 

Auf dem Rasen fehlte es den Dresdnern an vielem gegen die selbstbewusst auftretenden Hausherren. Das 1:0 am Samstag vergangener Woche gegen Fortuna Düsseldorf und das Weiterkommen im DFB-Pokal am Dienstag mit dem 3:0 gegen die SV Elversberg hatten die Berliner zusätzlich gestärkt. "Zu null zu spielen, gibt uns Gewissheit, weil wir in jedem Spiel treffen können", betonte Leitl. 

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Gegen Dynamo erledigten das vor 70.914 Zuschauern Michaël Cuisance in der 13. Minute und Kapitän Fabian Reese (45.+2) per Foulelfmeter. Defensiv zeigte auch der gebürtige Dresdner Toni Leistner eine starke Leistung - einen kleinen verbalen Hieb nach dem Match konnte er sich dann auch nicht verkneifen: "Viele Grüße an alle Trainer in Dresden, die mich nicht wollten." In Berlin ist er einer der absoluten Leistungsträger. 

Zucker und Peitsche vom Berliner Trainer 

"Ich fand uns die ersten 20 Minuten unfassbar gut", lobte Hertha-Coach Leitl seine gesamte Mannschaft. Die zweite Hälfte sei sehr, sehr souverän gewesen, betonte er auch noch. 

Auf die Frage, ob es nach so einer Woche mal ein bisschen lockerer zugehen werde, antwortete er beim Sender Sky aber: "Nee, warum? Die kriegen genug Zucker von mir, ab und zu muss die Peitsche auch raus." Es müsse irgendwann auch mal eine gewisse Normalität einkehren, dass sie Spiele gewinnen würden. Denn, so Leitl: "Wir haben noch was vor uns." Mit 17 Punkten bewegt sich seine Mannschaft derzeit im vorderen Mittelfeld - Tendenz nach oben. 

Davon kann Dynamo nur träumen. "Das tut heute weh", sagte Hauptmann: "Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis." Am kommenden Freitag kommt der 1. FC Nürnberg nach Dresden. 

Ein Sieg würde auch die Diskussionen um den Trainer etwas beruhigen. Er probiere, jeden Tag sein Bestes zu geben, betonte Dresdens Coach Thomas Stamm, wies allerdings auch auf die üblichen Mechanismen des Fußballs hin. Auf die Frage, ob Stamm noch der richtige Coach sei, antwortete Kapitän Hauptmann ohne Zögern: "Auf jeden Fall." 

Begleitet wurde die Partie in Berlin von einem großen Polizeiaufgebot. Mehrere Hundertschaften waren aufgeboten am Fußball-Großeinsatz-Tag. Nur eine gute halbe Stunde nach dem Schlusspfiff im Westen der Hauptstadt wurde die Bundesliga-Partie von Herthas Stadtrivale 1. FC Union gegen den SC Freiburg in Berlin-Köpenick angepfiffen.

dpa