Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) beklagt mit Blick auf Grippeviren eine schwächer werdende Impfbereitschaft der Brandenburger. Mittlerweile liege die Grippeimpfquote in der Altersgruppe über 60 Jahren nur noch bei rund 50 Prozent, sagte Müller in Potsdam. Vor wenigen Jahren habe der Wert noch knapp an der 70-Prozent-Marke gekratzt.
Ministerin sieht "Impfmüdigkeit"
Sie sehe bei vielen Menschen eine "Impfmüdigkeit", führte die Ministerin aus. Dazu hätten auch die Corona-Pandemie und die häufigen damit verbundenen Schutzimpfungen beigetragen.
Sie wolle dieser Entwicklung entgegenwirken, betonte Müller. Mit einer Kampagne zu den Standardimpfungen plane sie, über den Nutzen zu informieren und der Verunsicherung vieler Menschen entgegenzuwirken. "Impfen ist eine persönliche Entscheidung", machte sie klar. Dennoch empfehle sie insbesondere älteren oder vorerkrankten Menschen, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
In der vergangene Grippesaison wurden in Brandenburg nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 19.000 Influenza-Infektionen gemeldet. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen eine Impfung. Auch medizinisches Personal sowie Menschen, die direkten Kontakt zu Schweinen, Geflügel, Wildvögeln oder Robben haben, sollten sich schützen.