Lese beginnt Guter Ertrag: Winzer erwarten gute Weinlese in Brandenburg

In wenigen Tagen beginnt in Brandenburg die Weinlese. (Archivbild) Foto: Lando Hass/dpa
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Nur auf wenigen Hektar wird in Brandenburg Wein angebaut. Doch was an den Rebstöcken hängt, kann sich in diesem Jahr durchaus sehen lassen.

Kurz vor Beginn der Weinlese blicken die Brandenburger Winzer auf eine voraussichtlich gute Ernte. "Wir sind mit der Ertragslage und der Qualität zufrieden", sagte Matthias Jahnke von der Fachgruppe Weinbau beim Gartenbauverband. Die vielen pilzresistente Rebsorten hätten die starken Niederschläge ab Juli gut überstanden.

Die Rebstöcke standen teilweise so gut da, dass sogar der Ertrag etwas reguliert werden musste. Bei der Regulierung werden einige Trauben zugunsten der Qualität der anderen Trauben abgeschnitten. Auch die Trockenheit ab Februar konnte den Trauben nicht viel anhaben. "Der Boden war teilweise noch sehr gesättigt, deswegen hatten wir keine Probleme mit der Trockenheit", so Jahnke. Der Wein bildet tiefe Wurzeln aus, sodass auch tiefere Bodenschichten für den Wasserhaushalt genutzt werden.

Weinexperte: Mehr lokalen Wein kaufen

Die Weine würden mittlerweile auch in der Gastronomie gut ankommen, führte Jahnke aus. Es sei ein ständiger Prozess, um die Marke Brandenburger Wein zu etablieren. Er wünsche sich, dass mehr Brandenburger Wein von den Leuten im Land konsumiert werde. Der Billigwein aus dem Ausland sorge dafür, dass es den heimischen Winzern nicht so gut gehe, betonte Jahnke. Man solle nicht immer billig kaufen, sondern auch etwas lokalpatriotisch beim Weinkauf denken.

Kleine Weinanbaufläche

"Der Weinbau hat in Brandenburg eine lange Tradition und auch heute ist der Weinbau in Brandenburg auf einem guten Weg", sagte Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD). Die Anbaufläche wachse seit einiger Zeit und Brandenburger Weine hätten sogar Preise abgeräumt. 

Angebaut werden in Brandenburg sowohl Weiß- als auch Rotweinsorten. Wegen der geringen Niederschläge und der hohen jährlichen Sonnenscheindauer im Zusammenspiel mit den mineralstoffarmen Böden hätten viele der Weinsorten fruchtige Noten von Apfel, Beeren oder Sauerkirsche. Neben den klassischen Rebsorten wie Riesling, Müller-Thurgau und Weißburgunder kommen auch pilzwiderstandsfähigen Sorten wie Johanniter, Regent und Solaris eine wachsende Bedeutung zu.

Aktuell werden nach Angaben des Gartenbauverbandes rund 55 Hektar Rebfläche von etwa 55 Winzern in Brandenburg bewirtschaftet. "Nach einem Rückgang im 19. Jahrhundert erlebt der Weinbau seit einigen Jahren eine spürbare Renaissance", hieß es in der Mitteilung. Bereits im 12. Jahrhundert wurde in Brandenburg im Weinanbau experimentiert.

dpa