Giftig und selten Weniger Kreuzotterbisse: Warum die Giftschlange verschwindet

Der Kreuzotter fehlt es zunehmend an geeigneten Lebensräumen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Der Kreuzotter fehlt es zunehmend an geeigneten Lebensräumen. Foto
© Julian Stratenschulte/dpa
Die Giftschlange Kreuzotter wird immer seltener in den Moor- und Heidegebieten der norddeutschen Tiefebene. Das merkt auch das Giftinformationszentrum-Nord.

Menschen im Norden begegnen der Giftschlange Kreuzotter immer seltener - und werden noch viel seltener von ihr gebissen. Das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) der Universitätsmedizin Göttingen verzeichnete in den Jahren 2022 bis 2024 nur noch knapp 20 Anrufe pro Jahr nach vermuteten Kreuzotterbissen. Zehn Jahre zuvor waren es noch bis zu 50 Anrufe. 

Lebensbedrohlich sind Bisse der Giftschlange nicht. Man solle sich aber in ärztliche Beobachtung begeben, empfiehlt das für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zuständige GIZ-Nord. Nach Bissen sei häufig eine Schwellung zu beobachten.

"Klimawandel macht der Schlange zu schaffen"

"Die Kreuzotter wird seltener. Sie ist stark gefährdet", sagt auch Michael Pees, Professor für Heimtiere, Reptilien und Vögel an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Es fehle immer mehr an geeigneten Lebensräumen. "Und der Klimawandel macht der Schlange zu schaffen." 

Kreuzottern seien unter anderem an feucht-trockenen Übergangen zu finden, wie in Moorgebieten. Extreme Wetterphasen wie Trockenheit bedrohten die Schlange immer mehr. Zudem fehlten Korridore zwischen den Gebieten, in denen Kreuzottern noch vorkämen.

dpa