Die Freien Wähler Hessen fordern die Landesregierung über eine Unterschriftenaktion auf, die Gebühren für Kitas und Krippen landesweit komplett abzuschaffen. Das Ziel: Innerhalb von einem Jahr wollen die Freien Wähler etwa 90.000 Unterschriften sammeln. Bei der Aktion geht es um weitere bildungspolitische Forderungen, wie die Partei in Wiesbaden mitteilte.
Partei: Vorhaben kosten mehrere hundert Millionen
Mit Blick auf die hessischen Kommunalwahlen im März wollen die Freien Wähler Städte und Gemeinden bei der Bildung finanziell entlasten. Demnach sollen Erzieher und Erzieherinnen nicht mehr bei den Kommunen angestellt werden, sondern beim Land. Das wäre ein "massives Entlastungspaket", sagte der Landesparteivorsitzende Engin Eroglu.
Mehr Fachkräfte, bessere Gebäude und kostenfreie Bildung von der Krippe bis zur Berufs- oder Hochschulausbildung - für diese und weitere Forderungen aus der Unterschriftenaktion rechnet Eroglu mit Kosten von mehreren hundert Millionen Euro. Für die zusätzlichen Ausgaben könnte das Land das Hessengeld streichen, forderte er. Damit wird bisher der Kauf der ersten selbst genutzten Immobilie gefördert.
Kleinere Klassen und Robotik-Unterricht
Die Klassen an Hessens Schulen sollen nach dem Willen der Freien Wähler kleiner werden als bisher: an Grundschulen will die Partei Klassengrößen auf maximal 15 Schüler begrenzen, an weiterführenden Schulen auf 20. Nur so könne Sprachförderung gelingen, erklärte Eroglu.
Digitalisierung und Medienbildung sollten breiter unterrichtet werden. Denkbar sei unter anderem Robotik-Unterricht an Grundschulen. Dafür brauche es aber Fortbildungen für Lehrkräfte, teilte die Partei mit. Für mehr Berufsorientierung solle es mehr Zeit für Praktika oder für Werkunterricht geben.