Maritime Tradition Traditionssegler "Greif" steht wieder unter freiem Himmel

Wichtige Arbeiten fehlen noch, bevor die "Greif" wieder selbstständig segeln kann. Foto: Stefan Sauer/dpa
Wichtige Arbeiten fehlen noch, bevor die "Greif" wieder selbstständig segeln kann. Foto
© Stefan Sauer/dpa
Nach längerer Zeit in der Halle und umfassenden Sanierungsarbeiten steht der Traditionssegler "Greif" wieder an der frischen Luft. Bevor er auch ins Wasser kann, fehlen noch wichtige Teile.

Nach rund zweieinhalb Jahren hat der Traditionssegler "Greif" die große Stralsunder Schiffbauhalle wieder verlassen. "Hat alles super geklappt", sagte Friedrich Fichte, Betriebsleiter des Seesportzentrums Greif, nach dem erfolgreichen Manöver am Montag. Auf Schienen wurde der fast 75 Jahre alte Segler nach draußen gefahren. 

2022 war das einzige in der DDR gebaute Segelschulschiff zur Sanierung nach Stralsund und Mitte 2023 in die Halle gekommen. Das als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestufte Schiff hat inzwischen nach umfassenden Stahlarbeiten unter anderem einen neuen Anstrich erhalten. Die Decksaufbauten sind montiert, und auch die Masten stehen wieder.

Nicht nur Propeller fehlt noch

"Die Schiffsschraube muss noch kommen und die Welle dazu", sagte Fichte. "Das soll im Januar der Fall sein, und dann geht's voraussichtlich Ende Januar ins Wasser."

Seetüchtig ist das Schiff damit aber noch nicht. Es fehlen etwa noch Motor, Innenausbau oder auch Systeme zur Navigation. Jüngst hatte die Bürgerschaft der Stadt Greifswald, der das Schiff gehört, entschieden, nach Kostensteigerungen zusätzliches Geld bereitzustellen. Es geht dabei um 2,9 Millionen Euro. Als Alternative stand etwa im Raum, die "Greif" nur als Museumsschiff im Greifswalder Hafen festzumachen.

"Wir sind natürlich froh, dass die Stadt sich nochmal entschieden hat und gesagt hat, ja, das Schiff soll als Seeschiff weiter betrieben werden", sagte Fichte.

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Nach jüngsten Angaben des Greifswalder Oberbürgermeisters Stefan Fassbinder (Grüne) flossen seit Beginn der 2020 beschlossenen Sanierung rund vier Millionen Euro in das Projekt - 1,8 Millionen davon von der Stadt. Rund 1,9 Millionen Euro seien von Bund und Land bereitgestellt worden, 300.000 Euro durch Spenden und Stiftungsgelder zusammengekommen. 

Das Schiff soll wieder als Segelschulschiff betrieben werden. Bis Ende kommenden Jahres könnte die "Greif" nach Aussage Fichtes wieder seetüchtig sein. Vorerst bleibe das Schiff in Stralsund. Wo die noch ausstehenden Arbeiten erfolgen, darüber entscheide die entsprechende Ausschreibung und Vergabe.

dpa