Landwirtschaft Protestierende blockieren Zufahrten von Hafendienstleister

Mit einer Sitzblockade protestieren Aktivisten vor der Zufahrt eines Hafendienstleisters in Bremen-Walle. Foto: Christian Butt/d
Mit einer Sitzblockade protestieren Aktivisten vor der Zufahrt eines Hafendienstleisters in Bremen-Walle. Foto
© Christian Butt/dpa
Mit Blockaden in Bremen und Delmenhorst protestiert ein Bündnis gegen Futtermittelimporte und eine industrielle Tierhaltung. Auch der BUND schließt sich den Aktionen an.

Mit Blockadeaktionen in Bremen und Delmenhorst demonstriert ein Bündnis gegen Futtermittelimporte und die industrielle Tierhaltung. Rund 100 Aktivisten blockierten die Zufahrt zu einem Hafendienstleister in Bremen-Walle, wie die Polizei und das Bündnis "Disrupt" mitteilten. 

Videoaufnahmen zeigen, wie mehrere Lastwagen daran gehindert wurden, das Gelände des Unternehmens zu verlassen, das sich auf den Umschlag landwirtschaftlicher Güter spezialisiert hat. Auf Plakaten stand unter anderem "Futtermittelimporte stoppen".

Eine Sprecherin des Bündnisses sagte, die Allianz habe sich gegründet, um für das Thema Landwirtschaft einzutreten. "Wir stehen für gutes Essen, für alle, mit allen. Das bedeutet für uns, dass es absolut absurd ist, dass Futtermittel aus Latein- und Südamerika importiert werden. Dort werden Wälder abgeholzt, indigene Gemeinschaften vertrieben." Das Futtermittel komme in Brake und Bremen an und diene dazu, hierzulande Schweine zu mästen. Zeitgleich zur Protestaktion in Bremen blockierten rund 70 Menschen die Zufahrten zu einer Fleischwarenfabrik in Delmenhorst.

Bündnis hat in Bremen Camp eingerichtet

In Brake wollte sich der Naturschutzbund BUND am Nachmittag mit einer Hafenrundfahrt am Protest beteiligen. Der BUND kritisiert, dass für den Hafen erneut die Unterweser vertieft werden soll. "Anstatt immer mehr Futtermittel zu importieren, sollten Tiere in bäuerlichen Betrieben mit lokal erzeugtem Futter gefüttert werden", sagte BUND-Vorsitzender Olaf Bandt. 

Das Bündnis "Disrupt", das sich nach eigenen Angaben für eine globaleErnährungsgerechtigkeit einsetzt, richtete in Bremen für mehrere Tage ein Camp ein. Für Samstag kündigte es eine Demonstration am Bremer Hauptbahnhof an.

Ein Polizeisprecher sagte, die Aktivisten in Bremen-Walle seien aufgefordert worden, ihre Vermummung abzunehmen. Weil dem nicht nachgekommen sei, seien Personalien festgestellt worden. Vereinzelt wurden nach Angaben eines dpa-Reporters Menschen weggetragen. Ein Polizeisprecher in Delmenhorst sagte, da die Aktivisten vor dem Firmengelände friedlich seien, seien zunächst keine Maßnahmen geplant.

dpa