Als Alexandra do Nascimento 2003 an ihrer ersten WM teilnahm, waren die DHB-Spielerinnen Nieke Kühne und Viola Leuchter noch nicht auf der Welt. Beim WM-Triumph der brasilianischen Handball-Heldin zehn Jahre später blickte Nina Engel gerade auf ihre Grundschulzeit zurück.
Am Dienstag (17.15 Uhr/ZDF) kommt es zum direkten Duell: Die DHB-Frauen treffen im Kampf um das WM-Halbfinale in der Dortmunder Westfalenhalle auf die Südamerikanerinnen. Mit dabei ist die 44 Jahre alte Nascimento, die locker die Mutter einiger ihrer Gegnerinnen und Teamkolleginnen sein könnte.
Rücktrittsgedanken nach Geburt von Tochter Lia
Dass die Welthandballerin von 2012 ihre achte WM spielt, grenzt an ein kleines Wunder. Mehrfach hatte sie versucht, ihre Karriere zu beenden - etwa nach der Geburt von Tochter Lia 2022, die auch in Dortmund mit dabei ist. "Ich sprach mit meinem (Ehemann) Patricio und sagte ihm, dass ich einfach zu Hause bleiben und mich um Lia kümmern würde", sagte Nascimento in einem Interview dem Weltverband IHF.
Nicht einmal zwei Monate später folgte die Kehrtwende. "Ich kann nicht einfach zu Hause sitzen und jedes Wochenende Handball im Fernsehen verfolgen. Aufhören zu spielen, kam für mich nicht infrage", erinnerte sie sich an ihre 180-Grad-Drehung.
In diesem Jahr folgte dann nach sechs Jahren das Comeback in der Seleção. "Meine Aufgabe in der Nationalmannschaft ist heute völlig anders, weil ich 44 Jahre alt bin und die Mutter dieser Spielerinnen sein könnte", erklärte die rechte Außenspielerin, die 1981 im Bundesstaat São Paulo geboren wurde.
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Zuckerfrei unter der Woche - dann Pasta & Burger
Nascimento spielte elf Jahre Vereinshandball in Niederösterreich und spricht fließend Deutsch. An Professionalität hat die 44-Jährige über die Jahre nichts eingebüßt, ist Mentorin und Vorbild für ihre jungen Teamkolleginnen. Vor allem, was einen gesunden Lebensstil betrifft.
"Unter der Woche essen wir keinen Zucker. Wir versuchen, uns strikt an die Woche, die Ernährung und das Training zu halten, und am Samstag oder Sonntag dürfen wir dann Pasta, Burger, ein bisschen Zucker und solche Sachen essen", gab die Südamerikanerin Einblick in ihren häuslichen Alltag, bei dem sie von ihrem Mann unterstützt wird.