Sozialministerin Dörte Schall hat einen Ausbildungsbonus für Gesundheitsfachberufe in Rheinland-Pfalz angekündigt. Private Schulen, die ihre Ausbildungszahlen im Schuljahr 2026/27 steigern, sollen einen Bonus von 500 Euro pro zusätzlichem Auszubildenden erhalten, sagte die SPD-Politikerin in Mainz. Zu den Gesundheitsfachberufen zählen unter anderem Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.
"Jede zusätzliche Ausbildung stärkt die Versorgung, entlastet die Einrichtungen und schafft berufliche Chancen", betonte die Sozialministerin. Der Bonus soll im Rahmen der Schulgeldfreiheit aus Landesmitteln finanziert und zum Jahresende 2026 ausgezahlt werden. Für die Umsetzung der Schulgeldfreiheit seien vom Land in diesem Jahr insgesamt 6,2 Mio. Euro an die privaten Gesundheitsfachberufsschulen ausgezahlt worden, sagte Schall.
Abschaffung des Schulgeldes entscheidender Schritt
Mit der Abschaffung des Schulgeldes an den Schulen der Gesundheitsfachberufe im Jahr 2022 sei ein entscheidender Schritt für ein Plus der Ausbildungszahlen an den privaten Schulen getan worden. Es gab nach Angaben des Ministeriums einen Anstieg um 47 Prozent. Dadurch hätten im Schuljahr 2024/2025 in Rheinland-Pfalz insgesamt 12.470 Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung absolviert.
Schall betonte die große Bedeutung dieser Berufsgruppe für die Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz. Wegen des demografischen Wandels steige der Fachkräftebedarf rasant: Im Jahr 2021 seien rund 241.000 pflegebedürftige Menschen im Land zu versorgen gewesen. Bis zum Jahr 2035 werde die Zahl voraussichtlich auf 280.000 Menschen in Rheinland-Pfalz steigen.
In Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2023 insgesamt 275.000 Personen im Gesundheitswesen tätig gewesen. Davon waren den Angaben zufolge rund 45.000 Pflegefachpersonen und etwa 23.500 in den Gesundheitsfachberufen tätig. Aktuellere Zahlen lag dem Ministerium nicht vor.