Geschichte Warum Otto der Große einen neuen Sarg braucht

Die Gebeine von Otto des Großen sollen in einem neuen Sarg aufbewahrt werden. (Archivbild) Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Die Gebeine von Otto des Großen sollen in einem neuen Sarg aufbewahrt werden. (Archivbild) Foto
© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Für den Holzsarg des Kaisers wird ein Ersatz benötigt. Mehrere Künstlerinnen und Künstler haben Entwürfe vorbereitet. Eine Jury soll entscheiden, worin Otto künftig begraben liegt.

Der Sarg von Otto dem Großen ist stark beschädigt, deshalb soll der einstige Herrscher einen neuen bekommen. Einem Kaiser angemessen soll er sein, so die Anforderung der Kunststiftung. Gleichzeitig rief sie zu einem Wettbewerb auf. In den vergangenen Monaten wurden Vorschläge für einen neuen Sarg gesammelt und begutachtet. Nun soll entschieden werden, wie der 912 geborene Otto in Zukunft im Magdeburger Dom ruhen soll. 

Die Gebeine des Kaisers liegen schon seit über einem Jahrtausend im Magdeburger Dom. Otto der Große war 973 gestorben und an der Seite seiner schon 946 verstorbenen Frau Editha bestattet worden. Ihr Sarg war schon vor rund 15 Jahren von der Bildhauerin Kornelia Thümmel neu gestaltet worden. Auch damals hatte die Kunststiftung einen Wettbewerb ausgeschrieben. 

Entwürfe aus verschiedenen Gewerken

1207 brannte der Magdeburger Dom - anschließend wurde er neu gebaut. Ottos Grab ist seitdem und bis heute im Hohen Chor des Gotteshauses. 2024 wurden an seinem Grabmal erhebliche Schäden festgestellt. Der Sarkophag aus Kalkstein war Experten zufolge instabil und muss saniert werden. 

Der hölzerne Innensarg, in dem sich die Gebeine Ottos befinden, ist in weiten Teilen zerfallen. Zehn ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten der Kunststiftung sollten einen neuen Innensarg gestalten, infrage kommen damit unterschiedliche Gewerke, unter anderem Glaskunst und Bildhauerei. Der neue Sarg soll nach Ansicht der Kunststiftung nicht nur dem Rang eines Kaisers gerecht werden, sondern auch dem historischen Anlass in würdiger wie zeitgenössischer Form Ausdruck verleihen. 

Ab nächstem Sommer in neuem Sarg

Eine Jury will entscheiden, welcher Entwurf zur Wirklichkeit werden soll. Mit der Umsetzung soll nach Angaben der Stiftung zeitnah nach der Entscheidung begonnen werden. Während der Arbeiten sollen die sterblichen Überreste des Kaisers in Magdeburg verbleiben. Im Sommer nächsten Jahres sollen sie dann - in saniertem Sarkophag und neuem Sarg - wieder im Magdeburger Dom beigelegt werden. 

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Otto I., auch Otto der Große genannt, war der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Er wurde 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. 968 gründete er das Erzbistum Magdeburg. 973 starb er in Memleben.

dpa