Die sachsen-anhaltische SPD-Fraktionschefin Katja Pähle lehnt eine Abschaffung des Pflegegrads 1 ab. Bei einer Streichung mache man nicht mit, sagte Pähle, die auch Mitglied im SPD-Parteivorstand ist. Der Pflegegrad 1 sei eine niedrigschwellige Möglichkeit, Bedürftigen Hilfe zu gewähren. Dies sei etwa bei Demenzerkrankten wichtig, erklärte sie.
Die Debatte um den Pflegegrad 1 dreht sich um mögliche Überlegungen in der schwarz-roten Koalition im Bund, diesen niedrigsten Pflegegrad abzuschaffen. Der Hauptgrund sind die finanziellen Probleme der Pflegeversicherung. Bei Pflegegrad 1 bekommen pflegende Angehörige kostenfreie Pflegekurse. Es gibt finanzielle Zuschüsse, etwa zum Einbau einer barrierefreien Dusche und für Pflegehilfsmittel wie Betteinlagen. Außerdem werden pro Monat bis zu 131 Euro erstattet, etwa wenn ein Pflegedienst beim Duschen oder Wäsche waschen hilft.
Pähle sagte, es dürfe bei den Diskussionen nicht nur um Leistungseinschränkungen gehen. Bei der Union spreche keiner über die Einnahmeseite. Pflegende Angehörige müssten gestärkt werden, ohne sie würde das Pflegesystem sofort zusammenbrechen, so die SPD-Politikerin.
Auf Antrag der Linken soll nächste Woche im Landtag in Magdeburg über das Thema debattiert werden.