Die Bevölkerungszahl in den ländlichen Gebieten des Mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohlereviers könnte bis 2038 deutlich schrumpfen. Das geht aus einer neuen Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Die Regionen im Mitteldeutschen Revier zwischen Leipzig, Halle und den umliegenden Landkreisen entwickeln sich demnach uneinheitlich. Während Leipzig mit deutlichen Gewinnen hervorsticht, stehen viele ländliche Räume weiterhin unter Druck. Gezielte Investitionen könnten den Rückgang aber bremsen und punktuell sogar Wachstum auslösen, hieß es weiter.
Mehrere Prognosemodelle berechnet
"Der Erfolg des Strukturwandels in den Revieren wird maßgeblich bestimmen, ob die Regionen bis 2038 schrumpfen oder stabil bleiben", so das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Es hat neben der Raumordnungsprognose 2045 zwei Varianten der Bevölkerungsprognose berechnet, die Strukturwandel-Maßnahmen durch das Investitionsgesetz Kohleregionen einbeziehen.
Dabei wird ein optimistisches Szenario bis 2038 berechnet und zudem eines, in dem die Maßnahmen wie Investitionen in Forschung, wirtschaftliche Neuansiedlungen und ein Infrastrukturausbau nur begrenzt wirken.
Einige Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in den Regionen
Das Lausitzer Revier, das sich über Teile Südbrandenburgs und Sachsens erstreckt, schrumpft nach einer Prognosevariante für 2038 von 1.127.247 Einwohnern um rund 72.000. Das bedeutet ein Minus von 6,4 Prozent. Zum Vergleich: Im pessimistischeren Szenario wurde ein Rückgang von 9,3 Prozent berechnet. Das Mitteldeutsche Revier schrumpft demnach um 2,0 oder 3,8 Prozent.