Stadtentwicklung Frühere Bahntrasse verwandelt sich in grüne Radpromenade

Das Sellerhäuser Viadukt: Die über 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke wird Teil des „Parkbogens Ost“ in Leipzig. (Archivbild) Foto:
Das Sellerhäuser Viadukt: Die über 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke wird Teil des „Parkbogens Ost“ in Leipzig. (Archivbild) Foto
© Jan Woitas/dpa
Mit dem Rad ins Leipziger Zentrum - ohne Ampeln und Verkehr. Das ist eine der Visionen des Projekts "Parkbogen Ost". Ein wichtiger Bauabschnitt ist nun in Arbeit. Doch es bleiben auch Fragezeichen.

Ein über einhundert Jahre altes Eisenbahnviadukt im Leipziger Osten verwandelt sich derzeit in eine Art "Hochgarten" für Fußgänger und Radfahrer. Der "Sellerhäuser Bogen" soll das Highlight werden im Projekt "Parkbogen Ost". In der Projektbeschreibung der Stadt ist von einer "jungle bridge" die Rede: rund 60.000 Quadratmeter Wiesen, Hecken und Bäume sollen hier einmal wachsen.

Ziel des Gesamtprojekts ist eine begrünte Kombination aus Rad- und Fußweg, die das Leipziger Stadtzentrum mit insgesamt fünf Stadtteilen östlich des Zentrums verbinden soll. Der "PaBo" - so die Abkürzung für das Projekt - soll den Leipziger Osten auf insgesamt acht Kilometern Länge wie einen Ring umschließen.

Viadukt soll bis Ende 2026 fertig sein

Das derzeit im Bau befindliche, rund 500 Meter lange Teilstück - 250 davon über das alte Eisenbahnviadukt - soll neben Rad- und Gehweg auch mehrere Sitz- und Liegemöglichkeiten bieten, teilt die Stadtverwaltung mit. Im Zuge der Bauarbeiten kommen außerdem Bepflanzungen und Beleuchtung hinzu. Der Zugang zu dem Höhenzug soll über Rampen und Treppen realisiert werden.

Bis zur zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres sollen die Arbeiten an dem alten Eisenbahnviadukt abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich laut Stadt auf rund acht Millionen Euro. Parallel dazu laufen die Bauarbeiten an einer neuen Brücke für Fußgänger und Radfahrer für 2,5 Millionen Euro unweit des Viadukts an der Leipziger Eisenbahnstraße.

Stadt Leipzig steckt in schwieriger Haushaltslage

Die nächsten Bauabschnitte des Großprojekts sind teils bereits in Planung oder werden noch erarbeitet, teilt die Stadt weiter mit. Unklar ist, wann der gesamte "Parkbogen Ost" fertiggestellt wird und wie hoch die Gesamtkosten liegen werden. "Der Parkbogen ist auf Förderungen von Land, Bund und EU angewiesen. Die notwendigen Eigenmittel muss die Kommune aufbringen und im Haushalt verankern." Fertigstellungsdaten und Kosten könnten deshalb nur "abschnittweise" angegeben werden.

Das dürfte nicht einfach werden: Für das laufende Haushaltsjahr 2025 peilt Sachsens größte Stadt Einsparungen in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro an, im nächsten Jahr soll der Haushalt um rund 20 Millionen Euro gekürzt werden. Die Kommunen in Deutschland steckten in der schwersten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

dpa