Französische Alpen Schneeklumpen aus Skilift geworfen – Snowboarder droht Haftstrafe

Alpe dHuez: Snowborader wirft Schneeklumpen aus Skilift auf Mann
Ob der Snowboarder – wie er beteuerte – wirklich nur den Tisch treffen wollte, wird nun von der Polizei ermittelt 
© Screenshot x.com
Ein Snowboarder lässt sich dabei filmen, wie er einen Schneeklotz aus einem Sessellift wirft – und so einen Mann verletzt. Nun hat die Aktion Folgen für den Franzosen.

Was vermutlich als Scherz gedacht war und Likes einbringen sollte, könnte für einen jungen Franzosen gravierende Folgen haben. Ein inzwischen gelöschtes Tiktok-Video zeigt den Mann, wie er aus einem Sessellift heraus einen großen Schneeklumpen auf die Terrasse eines Picknickbereichs wirft. Weil das frostige Wurfgeschoss einen dort Sitzenden ins Gesicht traf und verletzte, wird nun wegen "vorsätzlicher Gewalt mit einer Waffe" gegen den Mann ermittelt. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft, wie französische Medien berichten.

Demnach ereignete sich der Vorfall bereits Ende Februar im Skigebiet von Alpe d’Huez. In erwähntem Video, offensichtlich vom Sitznachbarn gefilmt, sitzt der Tatverdächtige mit dem großen Schneeklotz auf dem Schoß in einem Sessellift. Als sich der Lift einem Pausenbereich neben der Piste nähert, hört man den Snowboarder "bon appetit" ("guten Appetit") rufen, ehe er den Klumpen in Richtung Tische wirft. 

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Statt auf der Terrasse schlägt der "Schneeball" jedoch im Gesicht eines Anfang 60-Jährigen ein, der dort mit seiner Enkelin pausiert. Der namentlich nicht genannte Urlauber erlitt den Berichten zufolge durch den Aufprall glücklicherweise nur leichte Verletzungen im Gesicht, auch seine Brille ging zu Bruch.

Opfer und Skilift-Betreiber erstatten Anzeige gegen Snowboarder

Das vom Verdächtigen auf Tiktok veröffentlichte Video ging viral – und wurde dem als Mittzwanziger aus dem Raum Paris identifizierten Mann zum Verhängnis. Denn: Obwohl er sein Posting – wohl aufgrund erboster Kommentare – bald wieder löschte, blieben Kopien der Aufnahme online. So wurde auch der Skilift-Betreiber auf den Vorfall aufmerksam. "Wir haben sofort Anzeige erstattet", erklärte Fabrice Boutet, Geschäftsführer der "Société d’Aménagement Touristique d’Alpe d’Huez" (SATA), gegenüber "France Bleu". Diese Art von Verhalten müsse bestraft werden, führte Boutet aus. "Wenn man in die Berge kommt, dann um Spaß zu haben und nicht um von dieser Art verantwortungsloser Menschen belästigt zu werden."

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Auch das Opfer, Berichten zufolge Besitzer einer Ferienwohnung in der Region, erstattete Anzeige bei der zuständigen Polizei in Bourg-d’Oisans, die den Tatverdächtigen inzwischen ausfindig machen konnte. Dieser meldete sich im weiteren Verlauf erneut bei Tiktok zu Wort und beteuerte, er habe den Mann nicht treffen wollen, sondern nur den Tisch. 

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Ob seine Entschuldigung glaubhaft ist, muss nun die Polizei klären. Weil der Schneeklumpen aufgrund seiner Größe und Härte als Waffe gewertet werden kann, wird wegen vorsätzlicher Gewalt mit einer Waffe gegen den Wintersportler ermittelt. Sollte er verurteilt werden, drohen dem Mann bis zu drei Jahre Haft sowie eine Geldstrafe.

mod