In Kalifornien gefunden Sterbende Frau mit Amnesie sucht Familie über Facebook

Von Lisa-Marie Eckardt
Die Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, bittet nun auf Facebook um Hilfe bei der Suche nach ihrer Identität
Die Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, bittet nun auf Facebook um Hilfe bei der Suche nach ihrer Identität
© Screenshot/Facebook
Wer bin ich? Eine Frau, die ohne Erinnerung im Süden von Kalifornien gefunden wurde, hofft auf Hilfe aus dem Netz. Es gibt nur wenige Hinweise auf ihre Herkunft. Die Zeit drängt, denn sie ist totkrank.

Sie ist verwirrt und orientierungslos, als Feuerwehrleute sie Anfang des Jahres im Süden Kaliforniens finden. Schnell stellt sich heraus: Sie hat ihr Gedächtnis verloren - Amnesie. Doch als wäre dieses Schicksal nicht schon schlimm genug, muss die Frau, die kaum etwas über sich weiß und jetzt Sam genannt wird, im Krankenhaus noch eine weitere Schreckensnachricht erfahren: Sie hat Krebs. Seitdem kämpft Sam im doppelten Sinne um ihr Leben, gegen die tödliche Krankheit und um die Erinnerung an das Leben, das sie früher einmal hatte.

Sam weiß weder, wer sie ist, noch woher sie kommt. Doch es gibt Anhaltspunkte, die mehr über sie verraten. Die etwa 50-Jährige hat braune Augen und blondierte Haare, spricht Französisch und Englisch, und sie hat einige Erinnerungen, die darauf hindeuten, dass sie einmal in Australien gelebt hat. Danach, kann sie sich an nichts mehr erinnern. 

Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit versucht sie nun, über Facebook Antworten zu finden. Dort richtet sie sich an die Öffentlichkeit und bittet um Hilfe: "Es ist nun drei Wochen her, dass ich das Krankenhaus verlassen konnte und es gibt keine Hinweise der Ermittler bei der Suche nach meiner Familie", schreibt Sam. "Meine neuen Freunde sagen, es wird Zeit, das Internet zu nutzen, um herauszufinden, ob wir meine Familie und Freunde finden können." Bereits mehr als 18.000 Menschen gefällt die Seite, auf der sie dazu Aufruft, ihre Geschichte zu teilen.

Ein rätselhafter Fall

Auch Interpol sucht im Netz nach Sams Angehörigen. Ein Profil der Frau, die am 1. Februar im kalifornischen Badeort Carlsbad gefunden wurde, steht auf einer Seite für vermisste Personen. Bislang ohne Erfolg.

Interpol hat ein Profil der Frau auf einer Seite für vermisste Personen angelegt
Interpol hat ein Profil der Frau auf einer Seite für vermisste Personen angelegt
© Screenshot/Interpol

Offenbar helfen die wenigen Gedächtnisfetzen der Frau noch nicht weiter. "Ich erinnere mich daran, wie ich fast jeden Tag in einem Bio-Restaurant am Meer von Cottelsoe Beach bei Perth Frühstück gegessen habe", schreibt Sam auf ihrer Facebook-Seite. Auch Hawaii komme ihr sehr bekannt vor.

Auslöser ihrer retrograden Amnesie sei ein Tumor in einem ihrer Eierstöcke, berichtet Sam. Die Ärzte hätten ihr gesagt, dass das Geschwür seit fünf Jahren gewachsen war. "Meine Prognose ist nicht gut und ich bete dafür, meine Familie bald zu finden."

Neue Hinweise könnten Identität bald klären

Inzwischen sind durch die weltweite mediale Aufmerksamkeit viele Hinweise bei den Ermittlern eingegangen, berichtet der Nachrichtensender NBC7. Mehrere Menschen glauben demnach, Sam wiederzuerkennen. Mysteriös sei allerdings ihr Akzent, der immer wieder ins britische Englisch wechsele. Ein FBI-Sprecher sagte dem Sender, neuen Informationen sollten dabei helfen, dass die Identität der Frau bald geklärt werde.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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