Ab und an brechen Tiere aus Zoos aus, diesmal war es andersherum: In der kalifornischen Stadt Eureka verschaffte sich ein wilder Bär aus einem benachbarten Nationalpark Zugang zum Zoo.
Bei einer Routinekontrolle bemerkte Christine Noel, Tierpflegerin im Sequoia Park Zoo, einen unbekannten Bären, der neugierig an der Absperrung des Bärengeheges schnupperte. "Ich erkannte sofort, dass es nicht einer von unseren war", sagte sie laut einer Mitteilung des Zoos. Sofort wurden entsprechende Sicherheitsmaßnahmen aktiviert und Hilfe gerufen: Die Polizei kümmerte sich um die Besucher, Mitarbeiter der Behörde für den Schutz von wild lebenden Tieren versuchten den Bären einzufangen.
Wilder Bär verhielt sich im Zoo "sehr höflich"
Dabei hatte der ungebetene Gast nichts Böses im Sinn. Der etwa anderthalb Jahre alte Schwarzbär wollte offenbar lediglich seine Artgenossen besuchen und kuschelte durch den Zaun mit den anderen Zootieren. Menschen oder andere Tiere wurden durch seinen Besuch im Zoo nicht gefährdet. Einem Wildhüter gelang es schließlich, ihn zurück in den angrenzenden Wald zu locken. Das sei "das beste Ergebnis für alle Beteiligten" gewesen, sagte Zoodirektor Jim Campbell-Spickler: "Auch für den Bären."
Der Schwarzbär sei ein "sehr höflicher Gast" gewesen. Offen bleibt aber die Frage, wie er sich Zugang zu dem Gelände verschaffen konnte. Nach Angaben des Zoos konnten keine Schäden an dem Zaun rund um die Anlage festgestellt werden. Campbell-Spickler vermutet, der Bär könnte auf einen Baum geklettert und so in den Zoo gelangt sein. Dann habe er wohl den Ausgang nicht mehr gefunden. "In diesem Alter verlassen sie häufig ihre Mütter und beginnen, sich auf eigene Faust auf den Weg zu machen", sagte der Zoodirektor der "New York Times". "Sie sind neugierig und hungrig und beginnen, ihren Platz in der Welt zu finden."
Quellen: Sequoia Park Zoo, "New York Times"