Studie Studenten sind unpolitisch und resigniert

Gleichgültig, unpolitisch und resigniert - die Studenten an deutschen Hochschulen sind laut einer Studie der Uni Konstanz noch nie so "labil und teilnahmslos" gewesen wie heute. Gleichzeitig befürwortet mehr als die Hälfe die "harte Bestrafung von Kriminellen".

Nur noch 37 Prozent der Studenten interessieren sich laut Studie für Politik, 1983 seien es noch 54 Prozent gewesen. Für die Studie wurde laut einem Bericht des "Focus" die politische Einstellung von 8350 Studenten an 25 Hochschulen untersucht. Sie wurde im Auftrag des Bundesbildungsministeriums durchgeführt.

Studienleiter Tino Bargel sagte dem "Focus": "Studenten haben den Eindruck, als könnten sie weder ihre berufliche Karriere noch politische Entscheidungen wirklich beeinflussen." Was bislang nur für Jugendliche ohne berufliche Qualifikation gegolten habe, treffe nun "auf mehr und mehr Studierende zu". Deswegen zögen sich immer mehr Studenten ins Private zurück.

Der Untersuchung zufolge bezeichnen sich immer weniger Studenten als "links" und "rechts". Gleichzeitig wächst die Zahl der Studenten, die sich der "politischen Mitte" oder gar keinem Lager zuordnen wollen. Immer weniger Studenten engagieren sich in Parteien und Bürgerinitiativen, hieß es.

Verändert hätten sich auch die politischen Ziele der Studenten. Je 52 Prozent der Befragten befürworteten die "Förderung von Technologien" und die "harte Bestrafung von Kriminellen". Im Jahr 1985 hatten sich lediglich 35 beziehungsweise 29 Prozent für diese Ziele ausgesprochen. Ein Viertel plädierte für die "Begrenzung der Zuwanderung von Ausländern", 17 Prozent forderten die "Abwehr kultureller Überfremdung".

DPA
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