Die Sonne brennt an diesem Nachmittag auf das ausgedörrte Namaqualand, seine braunen Hügel erinnern an eine Marslandschaft. Doch Essy de Waal hat dafür längst keinen Blick mehr. Sie sucht, was sich unter all dem Fels und Geröll verbirgt, wofür Glücksjäger aus Lesotho, Simbabwe und Mosambik, selbst aus dem fernen Kongo hierher in den Nordwesten Südafrikas gekommen sind.
Langsam geht de Waal über eine Kuppe. Alle paar Meter muss sie Schächten ausweichen, deren Grund nicht zu erahnen ist. Manchmal bleibt sie stehen, blickt hinunter, ruft Namen in die Schwärze. Keine Antwort. Schließlich entdeckt de Waal in der Ferne zwei ausgemergelte Gestalten, sie tragen Eimer und Hacken – die beiden Männer schicken sich an, in eines der Löcher zu steigen. De Waal eilt zu ihnen.
"Was gefunden?" Die Männer schütteln den Kopf.
Worum es geht, muss keiner aussprechen, denn hier dreht sich alles nur um eines: um Diamanten.