Unicef-Bericht Kindersterblichkeit sinkt - aber zu langsam

Das Kinderhilfswerk Unicef hat dazu aufgerufen, den Kampf gegen die Kindersterblichkeit zu verstärken. Im vergangenen Jahr starben weltweit fast zehn Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Das sind zwar drei Millionen weniger als 1990, doch gemessen an den Zielen der UN verbessert sich die Lage zu langsam.

Die Kindersterblichkeit ist im vergangenen Jahr weiter gesunken, doch noch immer sind 2007 weltweit 9,2 Millionen Kinder noch vor ihrem fünften Geburtstag gestorben, wie das UN-Kinderhilfswerks Unicef am Donnerstag in New York berichtete. Unicef-Chefin Ann M. Veneman forderte mehr Anstrengungen, um das Überleben der Kleinsten zu sichern. Eines der Millenniumsziele der Vereinten Nationen laute, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu reduzieren, gemessen an 1990. Erreicht sei jedoch erst etwas mehr als ein Viertel.

Die höchste Todesrate bei Kindern hat nach Unicef-Angaben nach wie vor Afrika. In Sierra Leone, dem Land mit der höchsten Kindersterblichkeit der Welt, erleben 262 von 1000 Kindern ihren fünften Geburtstag nicht.

In den Industrieländern starben im vergangenen Jahr durchschnittlich 6 von 1000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag, in den Entwicklungsländern waren es 68 von 1000. Mehr als ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen starb im vergangenen Jahr an Unterernährung. Unicef zufolge sind fast 150 Millionen Jungen und Mädchen in den Entwicklungsländern derzeit unterernährt. Um diesen Kindern eine Chance zu geben, müsse die Hilfe dringend verstärkt werden.

Fortschritte machten laut Unicef vor allem die Länder Laos, Bangladesch, Bolivien und Nepal, in denen sich die Kindersterblichkeit seit 1990 jeweils mehr als halbiert habe. Diese Staaten könnten voraussichtlich das UN-Millenniumsziel erreichen. Auch in Eritrea sei die Todesrate der unter Fünfjährigen um mehr als 50 Prozent gesunken, in Malawi, Mosambik, Niger und Äthiopien immerhin um mehr als 40 Prozent im Vergleich zu 1990.

DPA
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