Essenspläne und Streitthemen Wie Prominente aus Niedersachsen Weihnachten feiern

Zu essen gibt es beim Ministerpräsidenten Snirtjebraten mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße. (Archivbild) Foto: Julian Stratenschul
Zu essen gibt es beim Ministerpräsidenten Snirtjebraten mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße. (Archivbild) Foto
© Julian Stratenschulte/dpa
Auch Ministerpräsidenten und Krimi-Autoren haben Weihnachten ihre Rituale. Bekannte Niedersachsen und Bremer geben Einblick in ihre Pläne - was es zu essen gibt und worüber Streit ausbrechen könnte.

Wie feiert ein Krimi-Bestsellerautor, der sich einen "Weihnachtsmannkiller" erdenkt, das besinnliche Fest? Und warum bringt im Hause eines ehemaligen Ministerpräsidenten erst ein Weihnachtsbaumständer mit Spanntechnik den ersehnten Weihnachtsfrieden? Antworten gibt diese Liste:

Olaf Lies freut sich auf das Erwartbare

Für Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies bedeutet Weihnachten Familie. "Das ist das Wunderbare daran. Meine Tochter und mein Enkelkind wohnen bei uns zu Hause, die andere Tochter kommt auch, der Vater meiner Frau kommt - das gibt abends ein gemütliches Beisammensein", erzählt der SPD-Politiker. Zu essen gibt es Snirtjebraten mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße. Am ersten Weihnachtsfeiertag steht seit 25 Jahren am gleichen Ort ein Treffen mit Freunden zum Brunch an. "Das ist ein Stück Tradition, das gerade deshalb so schön ist, weil es nicht überraschend ist. Darauf freuen wir uns das ganze Jahr über immer wieder."

Streit ist auch im Hause Lies nicht auszuschließen, gibt der 58-Jährige lachend zu. "Aber im Ernst - wir freuen uns sehr aufeinander, weil tatsächlich sonst oft zu wenig Zeit bleibt miteinander. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das auch dieses Jahr wieder hinkriegen ohne große Konflikte."

Klaus-Peter Wolf: "Ich liebe Spekulatius"

Krimi-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf liebt nach eigenen Angaben das Weihnachtsfest – und das, obwohl er schon eine Trilogie über den "Weihnachtsmannkiller" geschrieben hat. "Aber ich mag die Lichter, den Duft, ich liebe Spekulatius, Christstollen und nehme auch jedes Mal in der Zeit anderthalb Kilo zu", sagt der 71-Jährige, der in der ostfriesischen Stadt Norden lebt. "Weihnachtsmärkte haben eine magische Anziehungskraft auf mich." 

An Weihnachten komme jedes Jahr seine große Patchworkfamilie zusammen, erzählt Wolf. Dazu zählen neben seiner Ehefrau Bettina Göschl auch seine Ex-Frau und ihr neuer Ehemann, seine erwachsenen Töchter mit ihren Ehemännern und auch deren Eltern. Sogar ein Enkelkind feiere inzwischen schon mit. "Wir mieten uns jedes Mal ein Haus, damit nicht einer die ganze Arbeit bei sich zu Hause hat", sagt der Autor. "Wir kochen gemeinsam und leben ein paar Tage gemeinsam wie eine große Familie zusammen." Außerdem werden Spiele gespielt und es wird viel gesungen. "Ich mag das sehr", sagt Wolf. 

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Stephan Weil hofft auf das perfekte Weihnachten

Niedersachsens Ex-Ministerpräsident Stephan Weil freut sich auf ein klassisches Weihnachtsfest mit der Familie. "Mein Sohn und seine Familie, vor allem auch unser kleiner Enkel, kommen zu Weihnachten. Das heißt, wir haben die Hoffnung auf leuchtende Kinderaugen und das macht dann natürlich Weihnachten perfekt", sagte der 67-Jährige. "Es beginnt mit Kirchgang und Bescherung und endet mit "Weihnachten bei Hoppenstedts". Das gehört auch zum Ritual."

Aber es wird nicht strikt an Traditionen festgehalten: "Bei uns wird es in diesem Jahr Raclette geben. Raclette ist lecker, man wird gut satt und Ente und Gans hatten wir schon oft genug." Streit zum Fest erwartet der SPD-Politiker nicht: "Das galt viele Jahre bis zur Erfindung des Weihnachtsbaumständers mit Spanntechnik. Vorher habe ich immer mit einem nicht sehr scharfen Fuchsschwanz versucht, den Baum passend zu schnippeln. Das war eine sehr unangenehme Arbeit und führte regelmäßig auch zu Krach. Jetzt herrscht Weihnachtsfrieden."

Heinz Rudolf Kunze hat schon Lösung für erwartbaren Streit

Der Musiker Heinz Rudolf Kunze ("Dein ist mein ganzes Herz") wird inmitten einer großen Patchwork-Familie feiern – "mit allem, was man zu Weihnachten eben so hat. Wir fahren nicht in den Urlaub, sondern verbringen gemeinsam eine schöne, entspannte Zeit," erzählt der 69-Jährige. 

Zu Essen gibt es Rouladen mit Rotkohl und Klößen und vermutlich wird sich auch dieses Jahr wieder über das Fernsehprogramm gestritten. Eine Lösung dafür hat Kunzes Patchwork-Familie dafür aber auch mittlerweile gefunden: "Wir haben vier Fernseher."

Dennis Schröder: Frage nach dem Essen noch ungeklärt

Basketball-Star Dennis Schröder hat in diesem Jahr in seiner Heimat Braunschweig den gewonnenen EM-Titel mit Tausenden jubelnden Fans gefeiert, Weihnachten verbringt der 32-jährige Vater von drei Kindern vermutlich am Lake Tahoe an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada. Was es zu essen gibt, stand einige Tage vor dem Fest noch nicht fest.

Landesbischof Meister feiert erstmals seit vielen Jahren zu zweit

Für Ralf Meister, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, gehören die zwei musikalischen Christvespern in der Marktkirche in Hannover fest zu Heiligabend. "Anschließend feiern meine Frau und ich Weihnachten und sind dabei zum ersten Mal seit mehr als 25 Jahren nur zu zweit, weil unsere erwachsenen Kinder in diesem Jahr an Heiligabend nicht da sind."

Weder mit Eltern, Kindern, Großeltern oder Gästen habe es an Weihnachten je Streit gegeben - "ein unverdientes Glück", nennt es der 63 Jahre alte Theologe. "Für mich, auch für meine Familie, ist dieses Fest immer ein großer Trost und ein überquellender Dank. Das ist etwas, wofür ich sehr dankbar bin."

Andreas Bovenschulte: Friedliches Fest mit Ente und Klößen

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte feiert Weihnachten zu Hause mit seiner Familie. Traditionell gibt es Ente mit Rotkohl und Klößen. "Das gehört einfach dazu", meint der SPD-Politiker. Für die Patchwork-Familie - der 60-Jährige hat zwei Töchter aus erster Ehe - ist es ein friedliches Fest. "Ehrlich gesagt: Es gibt bei uns keinen Streit. Ich kann mich zumindest an keinen einzigen in den vergangenen Jahren erinnern."

dpa

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