Der umstrittene Islamwissenschaftler Muhammad Kalisch (44) von der Universität Münster ist kein Muslim mehr. "Herr Kalisch hat die Hochschulleitung darüber in Kenntnis gesetzt", sagte ein Universitätssprecher am Mittwoch und bestätigte einen Bericht des WDR. Auch das Wissenschaftsministerium sei informiert. Zu den Gründen habe Kalisch - der als Jugendlicher vom Protestantismus zum Islam konvertiert war - sich nicht geäußert.
In Münster werden an dem Lehrstuhl islamische Religionslehrer für staatliche Schulen ausgebildet - es ist einer der bisher wenigen Ansätze für die vom Wissenschaftsrat jüngst geforderte stärkere Islam- Lehrerausbildung in Deutschland. Kalisch hat bereits wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Er bezweifelte in seinen Thesen die Existenz des Propheten Mohammed und den Koran als Wort Gottes. Islamische Verbände rieten deshalb vom Studium bei Kalisch ab.
"Aus Sicht der Hochschule wird dies keine Konsequenzen mit sich bringen", sagte der Universitätssprecher zur Entscheidung von Kalisch. Es sei nicht verpflichtend, dass ein Hochschulprofessor - auch nicht ein Islamwissenschaftler - Muslim sein müsse.