Wenn du alleine lebst und in deinem Haus Geräusche hörst, die du nicht selbst machst, dann fühlt sich das nicht gut an. So erging es einem Mann im nordrhein-westfälischen Bornheim, der in seinem Keller etwas gehört hatte und einen Einbrecher im Haus vermutete. Weil er ihm nicht selbst auflauern wollte und sich nicht anders zu helfen wusste, tat er das naheliegendste: Er rief die Polizei.
Die Polizei wurde fündig, allerdings in anderer Form, als der Anrufer befürchtet hatte: Die Beamten entdeckten ein junges Eichhörnchen, das vermutlich Schutz vor der Hitze gesucht hatte. Die Polizisten waren von ihrem Fund so angetan, dass sie dem kleinen Nager sofort einen Namen gaben: David Haselnuss. Anschließend veröffentlichten sie ein Bild des "Ratatosks" bei Facebook. (So heißt in der nordischen Mythologie ein Eichhörnchen, das als Nachrichtenüberbringer auf dem Weltenbaum Yggdrasil lebt. Einer der Beamten scheint Fan der "Edda" zu sein.)
Wie die Polizei bei Facebook berichtet, habe sie den kleinen David in den Garten gebracht und dort freigelassen. Das allerdings hätten sie offenbar nicht tun sollen. In den Kommentaren melden sich Menschen zu Wort, die wohl über mehr Hörnchen-Expertise verfügen als die Beamten. Sie merken besorgt an, dass das Tier zu jung sei, um allein zu überleben. Es sei verletzt und brauche noch Milch. Sie bitten die Polizei, sich darum zu kümmern, dass David in eine Auffangstation für Eichhörnchen kommt.
Hilfreich für alle, die selbst ein junges Eichhörnchen finden, dessen Mutter nirgendwo zu sehen ist, ist eine Liste von Auffangstationen in mehr als 20 deutschen Städten sowie der bundesweite, leider nicht kostenfreie Notruf 0700-20020012. Um ein Eichhörnchen aufzuheben, empfiehlt es sich, einen möglichst dicken Handschuh zu tragen – wenn die Tiere Angst haben, kann es gut sein, dass sie kratzen oder beißen.