Zentralkomitee der deutschen Katholiken "Wir leiden mit, wir leiden an unserer Kirche"

Ungeachtet des Missbrauchsskandals steht das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) weiter hinter der Institution Kirche. ZdK-Präsident Glück betonte, bei der Aufarbeitung stünden jetzt die Opfer im Vordergrund stünden und nicht mehr der Versuch, die Kirche als Institution zu schützen.

Ungeachtet des Missbrauchsskandals steht nach Einschätzung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) die große Mehrheit der Gläubigen weiter zu ihrer Kirche. "Wir identifizieren uns nach wie vor mit unserer Kirche", sagte ZdK- Präsident Alois Glück am Freitag in München. "Wir leiden mit unserer Kirche und wir leiden auch an unserer Kirche, aber es ist und bleibt unsere Kirche", betonte Glück bei der Pressekonferenz zur ZdK- Frühjahrsvollversammlung. Die Laien wollten sich selbstverständlich in die Debatte um die Erneuerung der Kirche und um die Lehren für die Zukunft einbringen.

Die Missbrauchsfälle seien "eine ganz schmerzliche, ganz schlimme Erfahrung", sagte Glück. "Es ist eine tiefe Erschütterung in der Kirche und eine tiefe Erschütterung in der Gesellschaft." Zum Auftakt der zweitägigen Vollversammlung hatte Glück es als vordringlich bezeichnet, dass die katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) einheitliche Regeln für den Umgang mit Missbrauchsfällen schaffe. Andernfalls drohe eine weiterer Vertrauensverlust. Glück betonte, dass bei der Aufarbeitung jetzt die Opfer im Vordergrund stünden und nicht mehr der Versuch, die Kirche als Institution zu schützen.

Neben dem Missbrauchsskandal befasst sich das ZdK bei der Frühjahrsvollversammlung, die an diesem Samstag zu Ende geht, auch mit Fragen einer modernen Friedensethik, mit der Integration von Muslimen in Deutschland sowie mit den Vorbereitungen zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag vom 12. bis 16. Mai in München.

DPA
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