Zieschütz Oktoberfest in Sachsen: Besucher feiern mit Hitlergruß und Marschlied aus der NS-Zeit

Hitlergruß Symbolbild
Der Hitlergruß ist in Deutschland verboten (Symbolbild)
© Imago Images
In einem Festzelt in Sachsen zeigten Besucher untermalt von einem Wehrmachtsmarschlied mehrmals den Hitlergruß. 

Ein Video aus dem sächsischen Zieschütz im Landkreis Bautzen sorgt derzeit für Wirbel im Netz. Die Aufnahme entstand auf dem Oktoberfest, das in dem Ortsteil der Gemeinde Kubschütz am vergangenen Sonntag gefeiert wurde. Zu sehen sind gleich mehrere Personen, die wiederholt den Hitlergruß zeigen, während im Festzelt das Marschlied "Erika" des Komponisten und NSDAP-Mitglieds Herms Niel aus den 1930er Jahren erklingt. 

Im Vordergrund sind eine blonde Frau im Dirndl und mindestens zwei Männer in ebenfalls bayerisch anmutenden Trachten zu erkennen, die tanzend und singend wiederholt die Hand zum Hitlergruß erheben. Die Echtheit der Aufnahme wurde durch das Verifikationsteam von stern/RTL/n-tv geprüft und bestätigt. 

Eine der Aufnahmen, die bei X, vormals Twitter, kursiert:

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Die in einem der Posts vertaggte sächsische Polizei schreibt, das Video wäre mittlerweile an die zuständige Polizeidirektion weitergeleitet worden. Ob die Aufnahme strafrechtliche Konsequenzen hat, bleibt abzuwarten. 

Marschlied Erika: Nicht verboten, aber mit düsterer Geschichte

Das "Marschlied" Erika ist – anders als der Hitlergruß – nicht verboten, auch wenn seine Entstehung in die "finsterste Zeit deutscher Geschichte" fällt, wie der BR schreibt. Niel habe das Lied nicht in "soldatisch-aggressivem" Ton verfasst, sondern besinge die angeblich schöne deutsche Heimat, die der angeblich tapfere und eigentlich zartfühlende deutsche Soldat verteidigen möchte. Während auf Dörfer an der Front vorgerückt werde, werden also zarte Blümchen besungen. "Verlogene Propaganda", konstatiert der BR. 

Quellen: X (vormals Twitter), BR

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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