Alkoholmissbrauch Weniger Kinder saufen sich ins Koma

Immerhin: Die Zahl der Kinder, die sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken, ist geringer geworden. Der Rückgang ist allerdings minimal. Der Trend zum sogenannten Komasaufen ist unter Jugendlichen insgesamt ungebrochen.

Unter Jugendlichen ist das sogenannte Komasaufen weiter hoch im Kurs. Allerdings gibt es im Kampf gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern auch erste Erfolge. Dies belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden.

So mussten im vergangenen Jahr weniger Kinder im Alter zwischen 10 und 15 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt wurden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Bei den Kindern sind Mädchen überdurchschnittlich häufig betroffen, bei den Älteren dominieren die Männer.

Bei den Kindern ging die Anzahl je 100.000 Einwohner gegenüber 2009 um 5,5 Prozent auf 102,8 zurück. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren hingegen gab es eine Zunahme um 2,9 Prozent mehr als 513 Fälle je 100.000 Einwohner. Insgesamt wurden knapp 26.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 20 Jahren wegen einer akuten Alkoholvergiftung in einem Krankenhaus behandelt. 2009 waren es noch 26.400 gewesen.

Auch Erwachsene bringt übermäßiger Alkoholkonsum häufig ins Krankenhaus: "Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol" war die zweithäufigste Ursache für einen Klinikaufenthalt, darunter fällt auch der akute Alkoholmissbrauch. Die Krankenhausdiagnosestatistik weist für das vergangene Jahr 333.357 solcher Fälle aus. Insgesamt wurden 2010 knapp 18,5 Millionen Patienten vollstationär im Krankenhaus behandelt. Häufigste Ursache war eine Herzinsuffizienz, auf Platz drei liegt die Herzerkrankung Angina pectoris. Bezogen auf 100.000 Einwohner weist die Statistik insgesamt 20.684 Behandlungsfälle aus, das waren 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

DPA
dho/DPA

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