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"Ökotest" warnt Von wegen "Superfood": So schädlich sind Gojibeeren, Chiasamen und Co.

Gojibeeren, Chiasamen oder Hanfpulver gelten vielen als natürliche Wundermittel. "Ökotest" kommt zu einem ganz anderen Ergebnis: Zwei von drei Superfoods sind stark mit Keimen und Giften belastet.

Sogenannte Superfoods sind bei manchen Gesundheitsfans schwer im Trend. So sollen Chiasamen aus den Anden sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken sowie das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko senken. Chinesische Gojibeeren gelten als Anti-Aging-Mittel. Und Hanfsamen sollen die Müdigkeit vertreiben. Nicht nur in Bioläden, auch in Supermärkten und Discountern gibt es die vermeintlichen Wundermittel mittlerweile zu kaufen.

Die positive Wirkung der Superfoods ist fraglich. Die Zeitschrift "Ökotest" hat im Labor Erkenntnisse gewonnen, die die Zweifel nähren. Viele der vermeintlichen Gesundheitsprodukte sind demnach mit Pestiziden, Mineralöl, Cadmium und weiteren Schadstoffen belastet: Von 22 untersuchten Superfoods fielen zwei Drittel mit "ungenügend" oder "mangelhaft" durch.

Pestizide in Bio-Superfoods

Ausgerechnet Superfood in Bio-Qualität schnitt schlecht ab: Sowohl die Chiasamen von Basic als auch von Alnatura überschritten laut "Ökotest" gesetzliche Grenzwerte. Vor allem das Basic-Produkt kritisieren die Tester scharf, weil zwei hochgiftige Unkrautvernichtungsmittel in der Probe entdeckt wurden. Beide Hersteller nahmen die Ware aus dem Verkauf, nachdem sie von "Ökotest" mit den Ergebnissen konfrontiert worden waren.

Pesitizide fanden die Tester in weiteren Bioprodukten - etwa in einem Pulver aus Moringablättern der Marke "Taste Nature" sowie im Weizengras-Pulver von Veganz. Gesetzliche Höchstmengen für derartige Mittel gebe es bislang nicht, schreibt "Ökotest". Auch Bio-Richtlinien seien nicht missachtet worden. Bei Gojibeeren warnen die Tester vor allem vor konventionellen Produkten. In den "Dragon Superfoods Goji Beeren" von Smart Organic steckten gar 16 verschiedene Pestizide.

Mückenschutzmittel im Rohkakao

Die Liste unappetitlicher Zutaten setzt sich bei Rohkakao fort: Der Kakao von Feinstoff war mit einem Stoff belastet, der eigentlich in Mückenschutzmitteln eingesetzt wird. Eine Genehmigung konnte der Hersteller dafür laut "Ökotest" nicht vorlegen. Außerdem fanden die Tester im Rohkakao den nierenschädlichen Schadstoff Cadmium. Bereits mit einem Löffel des Kakaos nehme man mehr auf, als es an einem ganzen Tag sein sollte. Feinstoff erklärte "Ökotest", man arbeite an einer Reduzierung des Cadmium-Gehaltes und werde eine Ausnahmegenehmigung für den Mückenschutz einholen, was gesetzlich möglich ist.

Mineralöle in vielen Superfoods

Unzufrieden waren die Tester zudem mit der Belastung vieler Produkte mit Mineralölen. Nur fünf Produkte waren frei von Mineralölkohlenwasserstoffen. Grenzwerte wurden nicht überschritten, weil es bislang keine gibt. Experten empfehlen jedoch die Aufnahme von Mineralölen zu minimieren. Davon konnte zum Beispiel beim Raw Boost "Smart Food Spirulina Pulver" keine Rede sein: Bereits zehn Gramm des Algenpulver lieferten ein Viertel der Menge, die Erwachsene täglich über andere Lebensmittel aufnehmen.

In zwei Hanfprodukten fanden die Tester erhöhten Schimmelpilzbefall, der auf Hygienemängel hindeutet. Schlimmer noch sind die Enterobakterien in einer Gojiprobe, die zu Durchfallerkrankungen führen können.

Fazit der Ökotester: "Superfoods sind überflüssig, denn normale Lebensmittel versorgen uns mit allen Nährstoffen, die wir brauchen. Umso schlimmer, wenn viele Superfoods auch noch hoch mit Mineralöl, Cadmium, Blei oder PAK belastet sind, so dass nur ein 'ungenügend' bleibt."

Den kompletten Test gibt's hier 

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